Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) fordert eine deutliche Senkung der Luftverkehrsteuer und der Sicherheitsgebühren in Deutschland. Auf der internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin kritisierte er die derzeitige Kostenstruktur an deutschen Flughäfen als nicht wettbewerbsfähig. Er sprach von einer „verfehlten Flughafenpolitik“ der vergangenen Jahre und forderte eine stärkere Berücksichtigung des Luftverkehrs in wirtschaftspolitischen Entscheidungen.
Wegner betonte, dass Deutschland im internationalen Vergleich erheblich höhere Abgaben für die Luftfahrtbranche erhebt. Dadurch gerate der Standort in eine wirtschaftliche Schieflage, während sich andere europäische Länder nach der Corona-Krise schneller erholt hätten. Als Reaktion darauf habe Berlin bereits eine Bundesratsinitiative eingebracht, um die Gebühren auf europäisches Niveau zu senken. Er zeigte sich zuversichtlich, dass CDU, CSU und SPD in den kommenden Koalitionsverhandlungen eine gemeinsame Lösung finden könnten.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) unterstützt Wegners Forderung und verweist darauf, dass die Belastungen für Airlines und Flughäfen im internationalen Vergleich zu hoch seien. Auch Vertreter der Luftfahrtbranche hatten in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass die hohen Gebühren die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Flughäfen beeinträchtigen. Die Debatte über die Zukunft des Luftverkehrs in Deutschland dürfte somit an Fahrt gewinnen.