Am Kassel Airport in Calden wird es im Winter 2024/2025 keine regelmäßigen Flugverbindungen geben. Lediglich vereinzelte Sonderflüge nach Finnland, Norwegen und Madeira stehen im Angebot. Damit müssen Reisende aus Nordhessen auf andere Flughäfen ausweichen. Ab Februar 2025 soll wieder eine wöchentliche Verbindung nach Gran Canaria angeboten werden, gefolgt von Flügen nach Antalya ab April.
Die Aussetzung der regulären Verbindungen wird auf den „schwierigen Markt“ und langwierige Verhandlungen mit Fluggesellschaften zurückgeführt, wie Airport-Geschäftsführer Lars Ernst erklärte. Bereits im Sommerflugplan hatte Sundair, die einzige am Flughafen stationierte Airline, den Flugbetrieb eingestellt. Ernst verwies zusätzlich auf steigende Kosten für Airlines an deutschen Flughäfen und die geopolitische Lage als weitere Belastungsfaktoren.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2013 schreibt der Kassel Airport durchgehend rote Zahlen. 2023 belief sich das Defizit auf knapp fünf Millionen Euro. Trotz einer leichten Erholung der Passagierzahlen nach der Pandemie steht der Flughafen weiterhin in der Kritik, vor allem von der Grünen-Opposition im Hessischen Landtag, die das hohe Defizit anprangert und von einem „drohenden Sinkflug“ spricht. Die Landesregierung hingegen verteidigt den Flughafen als „wichtiges nordhessisches Infrastrukturprojekt“ und plant, ihn weiter zu stärken.