Die AUA-Mutter überlegt, Großbestellungen herabzustufen.
Die Corona-Krise legt die Luftfahrbranche jetzt seit nunmehr einem Jahr lahm. Derzeit sei auch keine Besserung in Sichtweite, so Lufthansa-Chef Carsten Spohr in einem Online-Gespräch der London School of Economics. Er erwarte keine schnelle Erholung des Luftverkehrs. Stattdessen würden neu erlassene Reisebeschränkungen den Fluggesellschaften zusätzliche Steine in den Weg legen. In den kommenden Wochen werden sich die Passagierzahlen aus diesem Grund auch auf schwachem Niveau bewegen.
Und auch ab dem Sommer rechne er nur mit 40 bis 60 Prozent des Vorkrisen-Niveaus. Die AUA-Muttergesellschaft liebäugelte in jüngster Vergangenheit immer wieder damit, die Flotte zu verkleinern. Deswegen überrascht es auch niemanden, dass Spohr jetzt offen darüber spricht. Der staatlich gestützte Lufthansa-Konzern werde die Krise nutzen, um sich nachhaltiger aufzustellen. Schätzungsweise 150 Fluggeräte werden künftig nicht mehr für die Kranich-Airline an den Start gehen.
Doch nicht nur die Anzahl der Flugzeuge soll schrumpfen, auch die Flieger an sich. Denn die Lufthansa wolle ihre Bestellungen bei Airbus und Boeing überarbeiten und auf kleinere Flugzeugtypen umsteigen, wie das Portal Simple Flying berichtet. Spritfressende Maschinen wie die Airbus A340 und A380-Modelle oder die Boeing 747 wurden bereits aussortiert und werden in Zukunft nicht mehr abheben. Stattdessen sollen jetzt sparsamere Exemplare her. Die Fluggesellschaft würde dem Bericht zufolge schon mit den großen Flugzeugherstellern Gespräche führen, auch Embraer wurde oft genannt.