Am Flughafen Leipzig/Halle sind zehn Klagen gegen die geplanten Ausbauarbeiten eingereicht worden. Die Frist zur Begründung der Klagen endet Mitte Februar 2025. Es wird erwartet, dass die Verfahren noch längere Zeit in Anspruch nehmen werden. Die Kläger, darunter Umweltschutzverbände sowie Gewerbetreibende und Privatpersonen, stellen sich gegen die Erweiterung des Flughafens, die vor allem die Kapazitäten für die Luftfracht vergrößern soll.
Der Ausbau des Flughafens wurde bereits im September 2024 von der Landesdirektion Sachsen genehmigt. Die geplante Erweiterung betrifft eine Fläche von 39 Hektar auf dem Vorfeld, um die Abfertigungskapazitäten für Frachtmaschinen zu erhöhen. Insbesondere das Versandunternehmen DHL Express plant eine Erweiterung seines Logistik-Drehkreuzes am Flughafen. Mit einer Investition von rund 500 Millionen Euro möchte die Mitteldeutsche Flughafen AG den Standort langfristig stärken. Der Flughafen Leipzig/Halle ist bereits heute der zweitgrößte Frachtflughafen in Deutschland und das fünftgrößte Luftfrachtdrehkreuz Europas. In den Jahren 2023 und 2024 stagnierte jedoch das Luftfrachtaufkommen bei rund 1,4 Millionen Tonnen.
Das Verfahren wird sich voraussichtlich über mehrere Monate hinziehen. Nach der Begründung der Klagen wird die Landesdirektion Sachsen Gelegenheit zur Stellungnahme erhalten, bevor es zu einem weiteren Austausch von Argumenten kommt. Ein endgültiges Urteil über die Klagen ist daher noch nicht abzusehen.