Sake (Foto: Jan Gruber).
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Klein, aber fein: Die Vienna Sake Fair

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Das Badeschiff im ersten Wiener Gemeindebezirk stand am Sonntag, den 6. Oktober 2024 ganz im Zeichen japanischer Spezialitäten wie Sake und Soja-Saucen. Klein, aber fein präsentierte sich die diesjährige Sake Fair, die im Rahmen der Veinna Sake Week abgehalten wurde.

Sake, auch Nihonshu genannt, ist ein traditionelles japanisches Getränk, das oft als „Reiswein“ bezeichnet wird, obwohl es sich um ein fermentiertes Getränk handelt und nicht um ein destilliertes. Die Wurzeln von Sake reichen weit in die Geschichte Japans zurück und haben eine tiefe kulturelle Bedeutung, sei es in religiösen Zeremonien, Festen oder im alltäglichen Genuss.

Das Getränk wird durch Fermentation von poliertem Reis, Wasser, Hefe und Koji-Schimmel (Aspergillus oryzae) hergestellt. Es gibt verschiedene Sake-Sorten, die sich durch den Poliergrad des Reises, die Brauweise und den Geschmack unterscheiden.

Der Herstellungsprozess

Der Herstellungsprozess von Sake beginnt mit dem Polieren des Reises. Der Poliergrad gibt an, wie viel von der äußeren Schicht des Reiskorns entfernt wurde. Diese äußeren Schichten enthalten Fette und Proteine, die den Geschmack des Sakes beeinflussen können. Je weiter der Reis poliert wird, desto reiner und feiner wird der Geschmack des fertigen Getränks. Ein Poliergrad von 50 % bedeutet zum Beispiel, dass 50 % des Korns entfernt wurden, was zu hochwertigeren Sake-Kategorien wie Daiginjo führt.

Nach dem Polieren wird der Reis gewaschen, eingeweicht und gedämpft. Ein Teil des Reises wird dann mit Koji-Schimmel geimpft, der die Stärke im Reis in Zucker umwandelt. Der so behandelte Reis wird zusammen mit dem restlichen Reis, Wasser und Hefe in großen Tanks fermentiert. Der Gärungsprozess kann mehrere Wochen dauern, bevor der Sake filtriert, pasteurisiert und abgefüllt wird.

Wichtige Sorten

Die bekanntesten und besten Sake-Sorten unterscheiden sich durch den Poliergrad und die Zugabe von Alkohol:

  • Junmai: Ein reiner Sake ohne zusätzlichen Alkohol, bei dem der Reis nur leicht poliert ist.
  • Ginjo: Ein Sake mit einem Poliergrad von etwa 60 %, der fruchtigere und florale Aromen bietet.
  • Daiginjo: Die Spitzenklasse des Sakes mit einem Poliergrad von 50 % oder weniger, was zu einem sehr raffinierten und aromatischen Sake führt.
  • Nigori: Ein unfiltrierter Sake, der trüb aussieht und einen reicheren Geschmack hat.

Sakes Rolle in der japanischen Kultur

Sake spielt eine zentrale Rolle in der japanischen Kultur. Bei Shinto-Zeremonien, Hochzeiten und Neujahrsfesten wird Sake oft als Opfergabe für die Götter verwendet. Zudem gibt es den Brauch, bei offiziellen Anlässen „Kagami Biraki“ durchzuführen, bei dem ein Fass Sake zeremoniell geöffnet wird. Auch in der japanischen Küche hat Sake seinen festen Platz, sei es als Getränk oder als Zutat beim Kochen. Sake ist mehr als nur ein Getränk – es ist ein fester Bestandteil der japanischen Tradition und Kultur, der sowohl in Japan als auch international geschätzt wird.

Klein, aber fein

Der Sake Social Club veranstaltet schon seit längerer Zeit alljährlich die Sake Fair. Diese fand heuer am 6. Oktober 2024 auf dem Badeschiff in Wien statt. Dabei präsentierten sich sowohl lokale Händler als auch Importeure und Großhändler. Selbst ein österreichischer Produzent, Kuri Sake, war vertreten. Viele Besucher wollten sich die Möglichkeit hochwertige Sake zu verkosten, nicht entgehen lassen. Nicht an allen Ständen konnte auch gekauft werden, denn beispielsweise die Importeure und Großhändler verwiesen auf ihre Handelspartner und/oder Onlineshops.

Nebst dem alkoholischen Getränk war auch Confusion, ein österreichischer Händler, der sich auf den Vertrieb von hochwertigen Soja-Saucen und japanischen Gewürzen spezialisiert hat. Der Unternehmer veranstaltet seit vielen Jahren auch Kochkurse, die Interessenten die asiatische Küche näherbringen sollen.

Die Sake-Fair ist eine vergleichsweise eher kleine Messe, jedoch eine feine Messe, denn die Qualität der vorgestellten Produkte ist sehr hoch. Selbst Quellwasser hat man aus Japan eingeflogen, um den Besuchern auch die Rohstoffe näherbringen zu können. Nebst dem berühmten Sake wurden auch andere japanische Getränke präsentiert. Beispielsweise gab es an manchen Ständen auch Wodka, Gin und Whisky, der im Inselstaat hergestellt wurde. Die Besonderheit daran ist, dass der Ausgangsstoff in den meisten Fällen Reis ist.

Österreichischer Produzent und All Nippon Airways

In diesem Zusammenhang ist fast unbekannt, dass auch in Österreich Reis angebaut wird. Beispielsweise in Teilen der Steiermark und im Marchfeld. Dabei handelt es sich um Trockenreis-Sorten. Diese verwendet der österreichische Sake-Produzent Kuri Sake als Grundstoff für die Herstellung von österreichischem Sake. Derzeit ein Novum auf dem Markt, denn fast alle anderen ausgestellten Produkte wurden aus Japan importiert.

Bei einem solchen Event durfte natürlich auch All Nippon Airways nicht fehlen. Der für Österreich zuständige General Manager Katsuhiro „Katsu“ Suzuki hat es sich natürlich nicht nehmen lassen persönlich vor Ort zu sein. Unterstützt wurde er von zwei Kolleginnen, wobei eine davon eigens aus Düsseldorf angereist ist. ANA ist traditionell tief in der japanischen Community in Österreich verankert und bietet ab Wien-Schwechat Nonstop-Flüge nach Tokio Haneda an.

Katsuhiro Suzuki mit seinem Team (Foto: Jan Gruber).
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