Kolumbien: Überladung verursachte Baum-Kollision einer B737F

Kolumbien: Überladung verursachte Baum-Kollision einer B737F

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Am 3. Feber 2022 ist eine von Aerosucre betriebene Boeing 737-200 kurz nach dem Start in Bogota gegen einen 14 Meter hohen Baum, der sich 239 Meter hinter dem Ende der Runway befand, geprallt. Dies verursachte den Ausfall des linken Triebwerks. Nun steht fest, dass das Frachtflugzeug überladen war und so erst gar nicht hätte starten dürfen.

Aus dem Untersuchungsbericht der Zivilluftfahrtbehörde von Kolumbien geht hervor, dass der Zwischenfall vermeidbar gewesen wäre. Die Maschine war schlichtweg zu schwer beladen und das zulässige Höchstgewicht wurde überschritten. Trotz des Umstands, dass man einen Baum touchiert hat, gelang es der Cockpitcrew, dass der Schub wieder hergestellt werden konnte. Das Display warnte die Flugzeugführer dennoch vor zu hoher Temperatur in den Antrieben. Der Steigflug auf 2.500 Fuß konnte fortgesetzt werden ehe die Crew zur Notlandung in Bogota ansetzen konnte.

Die Untersuchung der Zivilluftfahrtbehörde zeigt auch, dass der Vorfall beinahe in einer Katastrophe geendet wäre. Das fliegerische Können der beiden Piloten hat verhindert, dass die Maschine, deren missliche Lage zufällig von einer Türklingelkamera aufgezeichnet wurde, abgestürzt ist. Allerdings: Die Flugzeugführer haben mit dem Umstand, dass diese trotz offensichtlicher Überladung überhaupt zum Start angesetzt haben, einen schweren, beinahe fatalen Fehler begangen.

Im Bericht ist als wahrscheinlichste Unfallursache zu lesen, dass die „späte Rotation, die durch extreme Bedingungen in Bezug auf das Gewicht des Flugzeugs und die Flughöhe verursacht wurde, die es dem Flugzeug nicht erlaubten, eine ausreichende Steigrate zu erreichen und mit einem höheren Flugzeuggewicht zu starten, als es die Leistungsberechnungen zuließen“. Ebenso wird mit dem Verhalten der Crew kritisiert, denn diese habe „übermäßige Zuversicht der Besatzung in der Annahme gewesen, dass sie während des Rollens zum Abflug genügend Gewicht verlieren würde, so dass ihr Bruttogewicht innerhalb der Leistungsberechnungen lag“ gezeigt. Auch habe der Kapitän eine Aufforderung zum Drehen, die der Erste Offizier gab, missachtet.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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