Kommentar: Aufwachen in einer anderen Welt 

Friedensappell unter einer An-124 in Linz (Foro: Michael David).
Friedensappell unter einer An-124 in Linz (Foro: Michael David).

Kommentar: Aufwachen in einer anderen Welt 

Friedensappell unter einer An-124 in Linz (Foro: Michael David).
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Es ist 10:00 gestern Früh, als mein Telefon klingelt, eingehender FaceTime-Anruf; woher er kommt(?), aus Asunción – Paraguay über 10000km von heimischen Boden entfernt. „Krieg? In Europa? Was ist los bei euch? Hier kam es gerade in den Morgennachrichten“.

(Fast) die ganze Welt hält seit gestern den Atem an, bis in den entlegensten Gebiete, auf der anderen Seite der Erdkugel hat man diese schrecklichen Nachrichten, die nun traurige Gewissheit dessen, was sich seit mehreren Wochen anbahnte, wahrgenommen.

Etwas das viele Generationen, meine eingeschlossen, nur noch aus dem Geschichtsunterricht, aus Büchern, Filmen oder Erzählung Ihrer Großeltern kennen ist bittere Realität. Wie die Folgen für die Weltwirtschaft sein werden, gibt es verschiedene Prognosen, mal mehr oder weniger düster. Steigende Öl- und Energiepreise zeichnen sich bereits ab und wieder einmal wird es eine Branche mit hoher Wahrscheinlichkeit besonders treffen – die Luftfahrt / den Tourismus.

Bereits Tage vorher brachten Leasinggeber und Airlines einen großen Teil ihrer Flugzeuge raus aus dem, zu dieser Zeit noch Krisen- und heutigem Kriegsgebiet. Während die Flugzeuge der Ukraine International unter anderem nach Spanien geflogen worden, stehen die Boeings der ukrainischen Bees in Frankreich.

Als einer der letzten zivilen Flüge, startete die Besatzung der Antonov 124 UR-82007

noch um kurz vor Mitternacht in der Nacht von Montag auf Dienstag, gerade rechtzeitig wie sich inzwischen zeigt, vom Heimathafen Kiew-Hostomel. Als die Crew 11 Stunden später ihr Ziel im entfernten Asien erreicht, war in der Heimat bereits die Hölle losgebrochen.

In einer ersten Reaktion, entschied sich die Aufsichtsbehörde des Vereinigten Königreichs zunächst der staatlichen Aeroflot, kurze Zeit später jeglichem in Russland registrierten Luftfahrzeugen den Ein- und Überflug zu verbieten, die gleiche Reaktion Russland folgte heute Vormittag umgehend. Das dies erst der Anfang ist, bleibt zu befürchten. Als ich vor gut 10 Tagen am Nachbargate eines Fluges ins ostukrainische Kharkiv saß, war es schon spürbar, eine ungewöhnliche Ruhe, Anspannung vor dem Abflug herrschte am Gate, noch mehr als sonst starrten die Reisenden auf ihre mobilen Endgeräte, nun wenige Tage später befinden sich genau diese Personen auf/im Kriegsgebiet, schwer vorstellbar.

Ukrainische Crews die mit Sorge und Bange auf Ihre Telefone schauen, fernab der Heimat, wie die Antonov-Crews aus Linz, festsitzende Crews in der Ukraine, all dies sind schier unglaubliche Vorstellungen.

Zu hoffen ist, dass dieser unsägliche Irrsinn sofort und umgehend beendet wird, dass bereits jetzt unerträgliche Leid muss gestoppt werden; oder um es mit den Worten Willy Brandts von vor inzwischen über 30 Jahren zu sagen:

„Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts“

Wir werden auch weitere über gesammelte Fakten berichten, allerdings ohne uns an Gerüchten, Spekulationen oder unklaren Faktenlagen zu beteiligen.

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Steffen Lorenz war einige Jahrzehnte lang Flugbegleiter bei verschiedenen Airlines und verstärkt die Aviation.Direct-Redaktion seit Oktober 2021 in den Bereichen Produkttests und Tripreports.
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