Die deutsche Commerzbank AG schreibt seit einigen Monaten zahlreiche Kunden auf verschiedenen Wegen an und bittet diese um Bestätigung bzw. Aktualisierung ihrer Daten. Wer dem nicht nachkommt, dem blüht die Kündigung seitens des Kreditinstituts. Betroffen sind auch Inhaber der Tui-Kreditkarten, die von der Commerzbank herausgegeben werden.
Banken und Sparkassen müssen zahlreiche EU-weit gültige Auflagen und Vorschriften beachten. Zu diesen zählt auch, dass die Datensätze ihrer Kunden aktuell gehalten werden müssen. Daher kommt es immer wieder vor, dass Kreditinstitute mit ihren Klienten Kontakt aufnehmen und um Aktualisierung oder Bestätigung bitten. Die Vorgehensweise der Commerzbank, dass die Kündigung ausgesprochen wird, wenn nicht rechtzeitig reagiert wird, sorgt für Kritik. Viele Betroffene behaupten, dass sie nie ein Schreiben bekommen hätten oder falls dieses über das Onlinebanking zugestellt wurde, nicht wahrgenommen hätten.
Zahlreiche Inhaber der Tui-Card – eine Kreditkarte, die von der Commerzbank AG im Rahmen einer Kooperation mit dem Reiseveranstalter herausgegeben wird – erhielten die Kündigung zugeschickt. Teilweise sollen die Karten sofort gesperrt worden sein. Der Umfang muss derartig weitgehend gewesen sein, so dass Tui einschritt und den Issuer der Kreditkarten um Aufklärung ersuchte.
Nun lenkte die Commerzbank AG ein und will betroffenen Kunden die Tui-Cards weiterhin gewähren. Allerdings ist hierfür aktives Handeln der Karteninhaber notwendig. Diese müssen sich an [email protected] wenden und dortihr Anliegen vorbringen. Anschließend soll die Bank erneut um “Mithilfe bei regulatorischen Themen bitten”. Die Fragen müssen fristgerecht beantwortet werden. Dann will die Commerzbank die Kündigung zurückziehen und die Kreditkarte wieder zur normalen Verwendung freigeben.
Die durchaus aggressive Vorgehensweise gegenüber Inhabern der Tui-Card ist innerhalb der Commerzbank-Firmengruppe kein Einzelfall. Auch bei normalen Girokonto-Inhabern sowie bei der Direkttochter Comdirect soll es zu Kündigungen kommen, wenn auf das Ersuchen um Bestätigung oder Aktualisierung der Kundendaten nicht rechtzeitig reagiert wird. Laut diversen Internetforen soll es – im Gegensatz zur Tui-Card – keine “zweite Chance” für die Bankkunden geben.