Kreditkarten im Urlaub beliebt, aber inkludierte Versicherungen undurchsichtig

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Die Kreditkarte war bei der Buchung des diesjährigen Sommerurlaubs das mit Abstand am häufigsten verwendete Zahlungsmittel der Österreicherinnen und Österreicher. Österreichs größtes Tarifvergleichsportal Durchblicker hat im Juli 1.250 Haushalte über deren Zahlungsgewohnheiten und Kreditkarten-Kenntnisse befragt. Demnach haben 57 Prozent Flug, Unterkunft und Mietauto mit Kreditkarte bezahlt.  

Einer der Hauptgründe ist der Reiseversicherungsschutz. Tatsächlich verfügen nur sechs von zehn Kreditkarten über einen solchen – oft eingeschränkten – Zusatznutzen. Dennoch glaubt jede:r Zweite in Österreich, dass praktisch alle Kreditkarten einen solchen Versicherungsschutz beinhalten. Was der Versicherungsschutz genau abdeckt, wissen laut Umfrage die wenigsten. Drei Viertel geben an, den Umfang und die Voraussetzungen im Schadensfall nicht zu kennen. Dabei schlägt sich dieser Service meist deutlich in der Jahresgebühr für die Kreditkarte nieder.  

Mehr als ein Viertel der Befragten glaubt fälschlicherweise, dass die Kreditkarte an die Hausbank oder das Girokonto gebunden ist. 40 Prozent wissen nicht, dass es mittlerweile auch Gratis-Kreditkarten am Markt gibt. Ein neuer Vergleich der Gebühren, Konditionen und Zusatzleistungen von Kreditkarten ist jetzt unter https://durchblicker.at/kreditkarte abrufbar. Laut Martin Spona, Leiter des Bereichs Consumer Finance bei Durchblicker, sollte man bei der Wahl der passenden Kreditkarte darauf achten, dass der Vertrag nur jene Leistungen beinhaltet, die man auch wirklich nützt, und die Kosten dafür genau vergleichen.  

Kreditkarte – Fast jeder hat eine, wenige kennen sich aus 

Nach der Durchblicker-Umfrage verfügen aktuell rund 70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher über eine Kreditkarte, 11 Prozent sogar über zwei oder mehrere. Jeder Dritte nutzt die Kreditkarte regelmäßig. 66 Prozent verwenden das Plastikgeld immer oder regelmäßig für Online-Käufe, 57 Prozent für Urlaubsbuchungen. Langfristige bzw. größere Anschaffungen zahlen 37 Prozent mit Kreditkarte.  

Schlecht informiert, was die Kreditkarte kann und was nicht, sind vor allem ältere Menschen. Vier von zehn Kartenbesitzer wissen nicht, dass sie ihre Reise für den Versicherungsschutz mit Kreditkarte bezahlen müssen oder ob ein Stornoschutz inkludiert ist. Die Hälfte kann nicht sagen, ob es eine Höchstgrenze an Schadensfällen gibt.  

„Tatsächlich ist in vielen Fällen nur ein Schadensfall pro Jahr inbegriffen, auch bei der Abdeckung der Mitreisenden gibt es Unterschiede. Deshalb sollte man sich nicht blind auf die Reiseversicherung verlassen, sondern die Kartenleistungen genau prüfen. Wer auf Nummer sicher gehen will, schließt bei größeren Reisen besser eine klassische Reiseversicherung ab, die einen umfassenderen Schutz bietet, und spart sich den Reiseschutz bei der Kreditkarte“, empfiehlt Spona. 

Urlauber halten am Bargeld fest – Geldbehebung mit Debitkarte günstiger als Kreditkarte 

Am Urlaubsort selbst zahlen immer noch drei Viertel der Befragten mit Bargeld. Bei der Geldbehebung während des Urlaubs können je nach Destination und Karte jedoch teils erhebliche Kosten entstehen.  

Spona: „Im EU-Raum kommt man mit einer Bankomatkarte in der Regel gut und günstig über die Runden, außerhalb können Kosten entstehen oder es gibt Probleme mit der Akzeptanz. In diesen Fällen ist die Debitkarte, die die Funktion einer Bankomat- mit einer Kreditkarte kombiniert, die bessere Alternative, weil Bargeldbehebungen in Fremdwährungen kostengünstiger sind als mit Kreditkarten.“ Größter Vorteil der Karte gegenüber Bargeld: Im Falle eines Diebstahls ist die Karte schnell gesperrt, das Bargeld dagegen weg.  

Über die teils hohen Gebühren bei Bargeldbehebungen im Ausland sind laut Umfrage die meisten Kreditkarten-Besitzer informiert. Für Kreditkarten-Anbieter liegt darin laut dem durchblicker-Experten ein großes Potenzial: „Kostenloses Bezahlen und Geld Abheben in Österreich, aber vor allem auch in- und außerhalb der EU stehen neben dem Einkaufsschutz ganz oben auf der Wunschliste der Karteninhaber“, so Spona.  

Drei von vier bleiben Kreditkarte treu, könnten aber beträchtlich sparen – Zusatznutzen oft wenig gebraucht 

Trotz unterschiedlicher Anbieter, Kosten und Leistungen haben 76 Prozent der Kreditkartenbesitzer ihre Karte noch nie gewechselt. „Meistens bekommt man die Kreditkarte zu seinem Girokonto von der Bank im ersten Jahr gratis dazu, zahlt dann aber teils beträchtliche Monatsgebühren, ohne sich dessen bewusst zu sein“, warnt der durchblicker-Experte.  

Die damit oft verbundenen Zusatzfunktionen wie Teilzahlungsmöglichkeiten oder den Zugang zu Flughafen-Lounges benötigen laut Umfrage nicht alle. „Jeder Vierte hat Interesse an einer Teilzahlungsoption, Gerade für jene, die regelmäßig ihr Konto überziehen oder auf Raten zahlen, macht das auch Sinn. Die Gebühren dafür variieren aber beträchtlich. Vergleichen zahlt sich deshalb aus, und wer die Zusatzfunktionen nicht nutzt, findet mit einer Gratis-Kreditkarte völlig das Auslangen“, so Spona.  

Kreditkarten und Debitkarten (Foto: Robert Spohr).
Kreditkarten und Debitkarten (Foto: Robert Spohr).
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