Die Österreichische Offiziersgesellschaft (ÖOG) hat die Personalsituation beim Bundesheer erneut scharf kritisiert. Laut Präsident Brigadier Erich Cibulka führt der Mangel an qualifiziertem Personal, insbesondere im Bereich der Fluglotsen und der Luftverteidigung, zu erheblichen Sicherheitsrisiken. Bereits seit Jahren warnen militärische Führungskräfte und Experten vor den dramatischen Personalengpässen, die durch steigende Pensionierungen und den Abgang in besser bezahlte zivile Berufe weiter verschärft werden.
Besonders gravierend ist die Lage in der Miliz, deren Mitgliederzahlen nach dem Wegfall der verpflichtenden Truppenübungen stark zurückgegangen sind. Laut Cibulka besteht die österreichische Armee aus einer „auf dem Papier existierenden“ Truppe, die im Ernstfall nicht ausreichend vorbereitet und trainiert ist.
Die Offiziersgesellschaft fordert daher von der neuen Regierung eine konsequente Fortsetzung des Verteidigungsbudgets sowie einen nachhaltigen Personalaufbau. Drei konkrete Forderungen wurden gestellt: eine Erhöhung des Verteidigungsbudgets auf 2% des BIP bis 2028, ein personelles Aufwachsen des Österreichischen Bundesheers (ÖBH) im Frieden und im Einsatz sowie die Sicherstellung der Befähigung des ÖBH zur militärischen Landesverteidigung nach einer möglichen Mobilmachung. Die politische Verantwortung und die Notwendigkeit, diese strukturellen Defizite zu beheben, werden von Cibulka als existenziell für die nationale Sicherheit bezeichnet.