Nach langem Ringen um die Zukunft der Lauda-Basis Wien ist nun Klarheit da: Es geht weiter und zwar mit zehn Airbus A320. Wer nicht für den neuen Kollektivvertrag gestimmt hat oder das Wording des umstrittenen Betriebsrats verwendet hat, muss nun um den Job bangen.
Die Lauda-Basis Wien wird nun definitiv nicht geschlossen, sondern ab 1. Juli 2020 schrittweise den Flugbetrieb wiederaufnehmen. Die Konzernschwester Ryanair DAC wird damit die „OE-Routen“ nicht übernehmen, sondern diese werden weiterhin mit Airbus A320 von Lauda bedient werden. Dies teilte das Unternehmen am Montagnachmittag mit.
Allerdings wird die Anzahl der in Wien stationierten Flugzeuge aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie zumindest vorläufig von 16 auf zehn A320 reduziert. In diesem Zusammenhang wird es auch zu einem Personalabbau kommen. Ein Rundschreiben vom Samstag gibt hierbei auch einen Hinweis darauf welche Personengruppe es treffen könnte, denn da schrieb man, dass man die Jobs jener Mitarbeiter, die dem neuen Kollektivvertrag zustimmen, retten wird. Im Umkehrschluss könnte das bedeuten, dass jene Lauda-Mitarbeiter, die ihre Zustimmung nicht erteilt haben oder ein Wording des vom Unternehmen nicht anerkannten Betriebsrats verwendet haben, weiterhin um ihren Job bangen müssen. Eine offizielle Bestätigung hierfür gibt es freilich nicht.
Laut Mitteilung des Unternehmens haben 90 Prozent der Piloten und 66 Prozent der Flugbegleiter den neuen Kollektivvertrag und die darin enthaltenen Konditionen angenommen. Diese Zustimmung habe den Eigentümer Ryanair Holdings PLC zur Umkehr der Entscheidung zur Schließung der Basis Wien bewegt. Der Flugbetrieb wird am 1. Juli 2020 mit zunächst drei Airbus A320 anlaufen und bis August sollen insgesamt zehn Maschinen dieses Typs ab Wien-Schwechat eingesetzt werden.
„Lauda bedankt sich herzlich bei unseren Wiener Piloten und der Kabinenbesatzung für ihre heldenhaften Bemühungen in der vergangenen Woche, die die Vida-Gewerkschaft erfolgreich davon überzeugt haben Laudas neuen Kollektivvertrag zu akzeptieren, die ihre Arbeitsverträge ab dem 1. Juli ändern und Lauda fit machen den intensiven Post-Covid-Wettbewerb gegen Austrian Airlines, die bis zu 800 Millionen Euro an staatlichen Subventionen erhalten wird, während Lauda keinen Cent erhält zu übersehen. Lauda wird im Juli in Wien mit niedrigeren Flugzeugkosten, niedrigeren Flughafenkosten und einem effizienteren KV wiedereröffnet. Wir werden diese Kosteneffizienz benötigen, um erfolgreich gegen die staatlich subventionierte Lufthansa-Tochter (Austrian Airlines) und die Steuervermeidung von Wizzair bestehen zu können, die ihre Wiener Besatzungen in der Schweiz bezahlt und damit österreichischen Steuern ausweicht. Wir bedauern aufrichtig, dass diese Wiedereröffnung unserer Wiener Basis nicht alle Arbeitsplätze unserer Piloten und Flugbegleiter retten wird, aber wir werden alles tun, um zum Wachstum in Wien zurückzukehren. Die Arbeitsplätze aller unserer Piloten und Flugbegleiter, die unseren neuen Kollektivvertrag akzeptiert haben, werden wahrscheinlich gerettet. Gemeinsam werden wir eine neue und erfolgreiche Lauda bauen und unser Ziel Lauda zu Österreichs Fluggesellschaft Nr. 1 zu machen, erreichen“, so Geschäftsführer David O’Brien, der indirekt andeutet, dass die Jobs jener, die nicht für den KV gestimmt haben, wackeln.