Lauda dreht auch in Palma an der Lohnschraube

Airbus A320 am Flughafen Palma de Mallorca (Foto: Jan Gruber).
Airbus A320 am Flughafen Palma de Mallorca (Foto: Jan Gruber).

Lauda dreht auch in Palma an der Lohnschraube

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Im Winter können Flugbegleiter künftig in unbezahlten Urlaub geschickt werden. Wird die Zustimmung bis Donnerstag nicht erteilt, so droht die Schließung der spanischen Basis.

Nach Wien, Düsseldorf und Stuttgart dreht die Fluggesellschaft Lauda nun auch in Palma de Mallorca beim fliegenden Personal an der Lohnschraube. Dort hat man keinen Kollektivvertrag, weshalb die Mitarbeiter zur Zustimmung bis 18. Juni 2020 aufgefordert wurden. In dem Anschreiben der Geschäftsleitung wird darauf verweisen, dass bei Annahme der neuen Konditionen Ryanair Wetlease-Services bei Lauda buchen könnte. Andernfalls steht eine Schließung der Basis Palma im Raum.

Um die Konzernmutter davon überzeugen zu können, dass Lauda ab Palma de Mallorca weiterhin ACMI-Dienstleistungen für Ryanair erbringt, ist laut Rundscheiben die Reduktion der Kosten notwendig. Sollte dies nicht bis 18. Juni 2020 gelingen, so würden Ryanair oder andere Konzernschwestern die Flüge ab Palma selbst übernehmen. In diesem Fall müsste man die spanische Lauda-Basis schließen. Auch hat man einen Überhang an Crews, denn aufgrund des reduzierten Flugplans benötigt man lediglich drei statt fünf Besatzungen pro Flugzeug.

Das „Sparangebot“ für die Spanier beinhaltet unter anderem, dass die Dienstpläne auf das bei Ryanair übliche Schema „fünf Tage fliegen, drei Tage frei“ umgestellt wird. Die Anzahl der Urlaubstage wird defacto von 34 auf 25 reduziert, denn neun Tage werden im Rahmen des Rosters abgezogen. Die Bezahlung der Flugbegleiter springt in die Stufe des ersten Dienstjahres zurück und bei den Juniors gibt es künftig keine zugehörigkeitsabhängigen Steigerungen mehr. Bei Seniors endet die Tabelle mit dem vierten Dienstjahr. Pro Flugstunde werden 8,20 Euro zusätzlich zum Grundgehalt bezahlt. Die Auszahlung der Gehälter soll künftig zwölf Mal pro Jahr erfolgen, wobei es laut Geschäftsleitung zu keinen Einbußen kommen soll.

Konkret sollen die Gehälter in Palma wie folgt gestaltet werden:

Grundgehalt für Junior-Flugbegleiter: 1.283 Euro pro Monat
Grundgehalt für-Senior-Flugbegleiter: 1.845 Euro pro Monat
Grundgehalt für Senior-Flugbegleiter ab viertem Dienstjahr: 1.890 Euro pro Monat

Vergütung pro Blockstunde: 8,20 Euro
Zulage pro Urlaubstag (Juniors): 18 Euro
Zulage pro Urlaubstag (Seniors): 24 Euro

Besonders pikant ist aus der Sicht der Betroffenen aber, dass die derzeitigen unbefristeten Arbeitsverträge in saisonale Verträge umgewandelt werden können. Das hat zur Folge, dass die Flugbegleiter im Winter für vier Monate ohne Bezahlung „abgestellt“ werden können. Konkret betrifft das den Zeitraum von November bis März. Hier behält sich Lauda „unpaid leaves“ vor.

Der Vertrag, zu dem die Besatzungen in Palma de Mallorca bis Donnerstag ihre Zustimmung erteilen sollen, beinhaltet auch einen unmissverständlichen Hinweis darauf, dass die Einflottung von Boeing 737 bevorsteht. Es wird nämlich mehrfach darauf hingewiesen, dass die Vereinbarung für alle Flugzeugtypen gilt.

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