Nach der Verweigerung der Vida den von Lauda geforderten Kollektivvertrag zu unterschreiben fordert der Carrier nun öffentlich den Rücktritt des Gewerkschafters und bittet Bundeskanzler Sebastian Kurz um Vermittlung.
Die Fluggesellschaft Lauda teilte mit, dass die Basis Wien am heutigen Tag geschlossen wird. Zuvor habe man die 21 in Wien stationierten Flugzeuge bereits auf Flughäfen in Deutschland, Spanien und im Vereinigten Königreich ausgeflogen. Die Verhandlungen, die zum Abschluss eines neuen Kollektivvertrags hätten führen sollen, scheiterten in der Nacht. Die Gewerkschaft versagte ihre Zustimmung.
Der Carrier betont, dass man das Grundgehalt für Flugbegleiter auf 1.600 Euro pro Monat angehoben hätte und sich verpflichte habe jährlich mindestens 19.200 Euro ausbezahlt hätte. Dies auch dann, wenn keine einzige Flugstunde, die extra vergütet werden geflogen wurde. Besonders heftig kritisiert die Airline aber, dass an den KV-Verhandlungen an der Seite der Vida Betriebsräte der Mitbewerber Level und Austrian Airlines waren.
Nun fordern die Piloten und Flugbegleiter des Carriers den Fachbereichsvorsitzenden der Vida, Daniel Liebhart, mit Nachdruck zur Unterfertigung des Kollektivvertrags auf. Andernfalls solle er zurücktreten. So ganz hat man die Hoffnung nicht aufgegeben, dass noch irgendeine Lösung gefunden werden kann. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde nun um Vermittlung in der verzwickten Situation gebeten. Die Geschäftsleitung sieht ihre Mitarbeiter durch die Anwesenheit und Entscheidungen von Betriebsräten der Mitbewerber benachteiligt, die Beschäftigten hoffen, dass Sebastian Kurz zumindest vermitteln kann. Weisungen und der gleichen werden nicht gefordert.
“Es ist falsch von Vida-Vorsitzendem Daniel Liebhart, sich letzte Nacht zu weigern, Laudas verbesserten KV zu unterzeichnen, um Laudas Arbeitsplätze zu retten. Es war auch falsch von Daniel Liebhart, AUA- und Level-Piloten die Teilnahme an diesen Verhandlungen zu erlauben. Daniel Liebhart muss nun „unterschreiben oder zurücktreten“. Wir fordern Bundeskanzler Kurz und seine Regierung auf, einzugreifen und die österreichische Arbeiterdemokratie aufrechtzuerhalten und Laudas Arbeitsplätze zu retten. Wenn die WKO, die Piloten und das Kabinenpersonal von Lauda diese neue und verbesserte CLA unterzeichnet haben, die ein Mindesteinkommen von 19.200 € für das Junior-Kabinenpersonal garantiert (selbst wenn sie null Stunden pro Jahr fliegen), obwohl ihr durchschnittliches Einkommen über 25.000 € liegen wird pa Vida kann sich nicht weigern zu unterschreiben, was unsere Leute von ihnen erwarten. Bundeskanzler Kurz muss heute – heute – den Vorsitzenden von Vida, Daniel Liebhart, auffordern, zu unterschreiben oder zurückzutreten, um über 300 gut bezahlte Lauda-Arbeitsplätze in Wien zu retten“, so David O’Brien und Andreas Gruber, Geschäftsführer der Airline.