Die maltesische Fluggesellschaft Lauda Europe kann am Standort Wien-Schwechat nicht mehr ausschließen, dass es zu weiteren Kürzungen im Winterflugplan 2020/21 kommen wird. Geschäftsführer David O’Brien erklärt in einem Aviation Direct vorliegenden Rundschrieben, dass es derzeit völlig unklar ist wie viele Maschinen im Winter für Ryanair eingesetzt werden können. Derzeit sind an der ehemaligen Laudamotion-Homebase zehn Airbus A320 und drei von Ryanair selbst betriebene Boeing 737-800 stationiert.
Derzeit arbeite man mit der Konzernmutter daran einen „optimalen Winterflugplan“ auszuarbeiten, doch Kürzungen sind „sehr wahrscheinlich“. Im Fokus steht laut O’Brien, dass man „diesen Winter überlebt“. Für den Sommer 2021 stellt der Airline-Chef den möglichen Ausbau des Angebots ab Wien-Schwechat in Aussicht.
Allerdings deutet David O’Brien auch gewisse Bedingungen an: So fordert er, dass mit dem Flughafen Wien „wettbewerbsfähigere Kosten“ vereinbart werden können und die Regierung „faire und diskriminierungsfreie Unterstützung für Jobs in der Luftfahrt“ anbietet. Sollte beides der Fall sein, könnten „hoffentlich die Kürzungen in diesem Winter“ minimiert werden.
Die Konzernschwester Laudamotion sorgte kurz nach Beginn der Corona-Pandemie mit einer regelrechten PR-Schlacht rund um die Kurzarbeit für Aufsehen. Diese wurde dann einfach so beendet, da der gewünschte Kollektivvertrag nicht rechtzeitig unterschrieben wurde. Seither wurden bei Laudamotion, die rechtlich in keiner Verbindung mit der neuen Lauda Europe steht, zahlreiche Mitarbeiter, insbesondere in der Verwaltung abgebaut. Laudamotion wird den Flugbetrieb mit Ende des Monats Oktober 2020 endgültig einstellen und AOC und OL zurückgeben. Lauda Europe wird in Wien nur ein sehr kleines Verwaltungsteam unterhalten. Von etwa zehn Personen ist die Rede, jedoch wollte der Carrier diesbezüglich kein Statement abgeben.
David O’Brien lädt im letzten Absatz des vorliegenden Rundschreibens die Belegschaft zur Inanspruchnahme unbezahlter Urlaube ein. Alternativ könnte unter den Voraussetzungen des CLA/T&C-Dokuments vom 28. Mai 2020 auch „Job Share“ in Anspruch genommen werden. Über weitere Entwicklungen will O’Brien zeitnah informieren, jedoch ist aufgrund des Inhalts des Schreibens klar, dass erhebliche Einschnitte und Kürzungen auf die Basis Wien zukommen könnten.
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