Lauda wechselt das AOC nach Malta

Airbus A320 (Foto: Jan Gruber).
Airbus A320 (Foto: Jan Gruber).

Lauda wechselt das AOC nach Malta

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Die Ryanair-Tochter Lauda wechselt quasi die Staatsbürgerschaft, denn das Unternehmen wird künftig mit maltesischem AOC und OL in der Luft sein. Dazu wurde unter dem Namen Lauda Europe Ltd. eine neue Fluggesellschaft gegründet, die im Laufe des Jahres 2020 die Tätigkeit der bisherigen Laudamotion GmbH übernehmen wird. Firmenchef David O’Brien bestätigte dies im Gespräch mit Aviation.Direct.

Die heutige Laudamotion GmbH wird ihre österreichischen Zertifikate und Zulassungen nach dem Abschluss des Aufbaus der Lauda Europe Ltd. zurückgeben und wird anschließend geschlossen. Den Betrieb der Airbus-Flotte übernimmt das maltesische Unternehmen. Dies hat auch zur Folge, dass die OE-Registrierungen auf den Flugzeugen durch 9H (Malta) ersetzt werden. Die Hauptverwaltung der neuen Ryanair-Tochter wird sich auf den maltesischen Inseln befinden. Dort werden auch die Nominated Persons (vormals Postholder) tätig sein. In Österreich verbleibt eine kleine Außenstelle, die sich um einige flugrelevante Dinge kümmern wird. Das bedeutet auch, dass es für die Verwaltungsmitarbeiter die Möglichkeit zum Übertritt zu Lauda Europe Ltd. geben wird.

Lauda Europe Ltd. plant im November 2020 den Erstflug durchzuführen. Die Geschäftsführer David O’Brien und Andreas Gruber werden künftig sowohl in Malta als auch in Schwechat tätig sein und ihre Schreibtische haben. David O’Brien betonte, dass Lauda Europe Ltd. den kompletten Airbus-Betrieb der heutigen Laudamotion GmbH übernehmen wird und das heutige österreichische Unternehmen nach Abschluss des Übergangsprozesses geschlossen wird.

Für das fliegende Personal bedeutet der Wechsel des AOCs, dass jene Mitarbeiter, die den neuen Lauda-Kollektivvertrag (Österreich) akzeptiert haben, einen neuen Job bei Lauda Europe Ltd. angeboten bekommen. Aus rechtlichen Gründen müssen OCC-Schulungen für das neue AOC durchgeführt werden.

Lauda-Chef David O’Brien sagte gegenüber Aviation.Direct, dass der Wechsel in ein maltesisches AOC Vorteile für die Beschäftigten habe. Die Zahlung der Einkommenssteuern erfolgt künftig am Ort der jeweiligen Basis und nicht mehr in Wien. Dies wirkt sich insbesondere für die Basis Düsseldorf sowie in Palma de Mallorca aus, denn diese entrichten bislang ihre Lohnsteuern in Österreich. Aufgrund der maltesischen Rechtslage werden Sozialabgaben und Steuern nicht an der Homebase (künftig Luqa), sondern am jeweiligen Ort der Station (z.B. Düsseldorf, Wien, Palma) bezahlt.

Dies würde für viele Beschäftigte finanzielle Vorteile bringen und den Aufwand, bedingt durch so genannte Doppelbesteuerungsabkommen, minimieren. Lauda Europe Ltd. soll in den nächsten Jahren wieder wachsen und neue Bases eröffnen. In die Karten lässt sich dabei David O’Brien nicht blicken und verweist darauf, dass momentan aufgrund der COVID-19-Situation keine kurzfristigen Expansionsschritte zu erwarten sind. Neue Stützpunkte werde man daher eher im Sommer 2021 eröffnen, beispielsweise in Zadar. Diese Base wurde aufgrund der Corona-Pandemie für das Jahr 2020 abgesagt und ins kommende Jahr verschoben. Die künftigen kroatischen Beschäftigten würden daher ihre Lohnsteuern nicht in Österreich, sondern in Kroatien bezahlen, was im Einzelfall günstiger sein könnte.

Angesprochen auf die Basis Stuttgart meinte David O’Brien, dass es sehr schade ist, dass diese geschlossen werden muss. Er warf dabei den Piloten vor, dass diese in einer Air-Berlin-Welt leben würden und nicht begriffen hätten, dass es Air Berlin nicht mehr gibt. Jene Routen, die profitabel sind, werde Ryanair von anderen Bases aus übernehmen. Eine klare Absage gab es allerdings für die Strecke Wien-Stuttgart. „Vielleicht nehmen wir diese in ein paar Jahren wieder auf, wenn Lufthansa wieder pleite ist“, so O’Brien.

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