Jener Flüchtling aus dem Iran, der etwa 18 Jahre lang im Flughafen Paris-Charles de Gaulle lebte und sogar Hollywood für den Film „Terminal“ inspirierte, ist verstorben. Der Airport bestätigte, dass Mehran Karimi Nasseri am Samstagnachmittag im Terminal 2F gestorben ist. Laut Polizei handelt es sich um einen natürlichen Tod ohne Fremdverschulden.
Das Schicksal von Nasseri wurde von Stephen Spielberg aufgegriffen und in Form des Filmes „Terminal“ in die Kinos gebracht. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zur realen Geschichte des Iraners, denn in der Realität fand diese in Frankreich statt. Der Flüchtling profitiere aber von der Verfilmung, denn Hollywood ließ ihn finanziell am Erfolg profitieren. Das führte auch dazu, dass der Mann einige Jahre in einem Hotel leben konnte ehe er wieder in den Airport „umgezogen“ ist.
Im Jahr 1988 wollte Nasseri, der aus dem Iran gekommen ist, in Paris-Charles de Gaulle umsteigen. Allerdings ist im ein „Hoppala“ passiert. Im Transitbereich hat er Pass inklusive Visum und sonstige Unterlagen verloren. Das führte zur unglaublichen Situation, dass er im „Niemandsland“ gefangen war. Er durfte weder nach Frankreich einreisen, noch in einen anderen Staat weiterfliegen. Somit saß er im Transitbereich des Airports fest.
Die Situation war kompliziert, denn stolze 18 Jahre lang lebte er im Terminal und richtete sich gezwungenermaßen häuslich ein. Bemerkenswert ist auch, dass er dann später eine Einreiseerlaubnis nach Frankreich erhalten hat und zunächst in einem Heim lebte und sich mit dem Geld aus Hollywood sogar ein Hotel leisten konnte. Im September 2022 zog es ihn dann zurück an den Flughafen Charles de Gaulle, wo er sich erneut häuslich eingerichtet hat. Am Samstagnachmittag ist er im Alter von 76 Jahren verstorben. Der Airport bestätigte, dass er im Terminal 2F aufgefunden wurde und die Polizei erklärte, dass es sich um einen natürlichen Tod ohne jegliches Fremd- oder Eigenverschulden handelt.
Der Iraner lebte über Jahre hinweg im Terminal 1 des Flughafens Charles de Gaulle. Er versuchte vergeblich Frankreich und andere Länder dazu zu bewegen, dass er ein- oder weiterreisen darf. Erst im Jahr 1999 lenkte Paris ein und stellte ihm ein Sondervisum aus. Kurios: Der Mann wollte dann seine Unterkunft, die er sich unter einer Rolltreppe eingerichtet hatte, gar nicht verlassen. Er blieb bis zum Jahr 2006. Dann verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide und eine Behandlung in einem Krankenhaus wurde notwendig.
Anschließend zog es Mehran Karimi Nasseri zunächst nicht an den Airport zurück. Er lebte zunächst in einem Flüchtlingsheim ehe er sich mit dem Geld, das er über Steven Spielberg für die Inspiration für den Film „Terminal“ erhalten hatte, ein Hotelzimmer leisten konnte. Mitte September 2022 zog er dann wieder in den Airport Paris-Charles de Gaulle ein. Warum er das gemacht hat, weiß niemand zu genau. Vermutet wird, dass ihm das Geld ausgegangen ist. Gegenüber lokalen Medien sagten Flughafenangestellte, dass er mit wenigen Habseligkeiten, die in einem Koffer verpackt waren, depressiv in die Leere gestarrt haben soll.