Einige Zeit war man bei Ryanair zuversichtlich, dass die jüngsten Lieferverzögerungen des Herstellers Boeing kaum bzw. keine Auswirkungen haben werden. Nun muss der irische Lowcoster bekanntgeben, dass man den Winterflugplan 2023/24 kürzen muss, da man deutlich weniger B737-Max-200 ausgeliefert bekommen wird.
Eigentlich hätte Ryanair zwischen September und Dezember 2023 bis zu 27 Boeing 737-Max-200 übernehmen sollen. Mittlerweile rechnet man in der Firmenzentrale, die sich im irischen Swords befindet, damit, dass man bis Ende dieses Jahres nur 14 Stück ausgeliefert bekommen wird. Dazu kommt, dass einige bestehende Maschinen über den Winter aufgrund von größeren Wartungsarbeiten, die anstehen, ausfallen werden.
„Ryanair entschuldigt sich für diese unvermeidlichen Kürzungen im Winterflugplan 2023. Ryanair hat in diesem Winter keine Ersatzflugzeuge, da planmäßige Wartungsarbeiten an unserer gesamten Flotte von über 550 Flugzeugen erforderlich sind, um alle Flugzeuge für den umfangreichsten Sommerflugplan 2024 einsatzbereit zu halten“, so Ryanair in einer Mitteilung.
Die Folge daraus: Der Billigflieger muss das Angebot im bevorstehenden Winterflugplan 2023/24 kürzen. Betroffen sind die Bases Charleroi, Dublin, Bergamo, Neapel, Pisa, East Midlands, Porto und Köln/Bonn. An diesen Airports stehen weniger Flugzeuge als ursprünglich geplant zur Verfügung, so dass der Flugplan gekürzt werden muss. Am belgischen Flughafen handelt es sich um drei Maschinen, in der irischen Hauptstadt um zwei und an den anderen genannten Airports um je ein Flugzeug.
„Wir arbeiten eng mit Boeing und seinem Zulieferer Spirit zusammen, um diese Lieferverzögerungen zu minimieren. Es ist sehr bedauerlich, dass die Produktionsprobleme in Wichita und Seattle die vertraglich vereinbarten Lieferungen von Boeing an Ryanair in diesem Winter erneut verzögert haben. Wir stehen in regelmäßigem Dialog mit Boeing, und unser vorrangiges Ziel ist es, die Auslieferung aller 57 vertraglich vereinbarten B737-Flugzeuge bis Ende Mai 2024 sicherzustellen, damit die Ryanair-Flotte auf über 600 Flugzeuge für unser bisher größtes Sommerflugprogramm anwachsen kann. Die Flugstreichungen treten Ende Oktober in Kraft und werden allen betroffenen Fluggästen in den kommenden Tagen per E-Mail mitgeteilt. Den Fluggästen wird je nach Wunsch eine Umbuchung auf andere Flüge oder eine vollständige Rückerstattung angeboten. Wir entschuldigen uns aufrichtig bei unseren Fluggästen für alle Unannehmlichkeiten, die durch die Lieferverzögerungen in diesem Winter entstehen. Zu diesem frühen Zeitpunkt gehen wir nicht davon aus, dass diese Auslieferungsverzögerungen unser Gesamtjahresziel von 183,5 Millionen Fluggästen wesentlich beeinträchtigen werden. Sollten sich die Verzögerungen jedoch verschlimmern oder sich weiter in den Zeitraum von Januar bis März 2024 erstrecken, müssen wir diese Zahl möglicherweise noch einmal überdenken und leicht nach unten korrigieren“ erklärt Konzernchef Michael O’Leary.