Ab Ende September 2020 wird Brussels Airlines ab Frankfurt am Main in Richtung Namibia abheben. Die Durchführung erfolgt im Auftrag des neuen Lufthansa-Projekts „Ocean“, das zahlreiche bisherige Marken zusammenführen soll. Auch eigenes AOC und eigene OL sind bereits beim Luftfahrtbundesamt beantragt.
Die touristische Langstrecke soll künftig gebündelt werden und durch die neue Plattform Ocean betrieben werden. Diese soll sich am Vorbild Edelweiss Air orientieren und im Full-Service-Segment angesiedelt werden. Derzeit hat man einen regelrechten Flickenteppich, denn unter dem Eurowings-Brand flogen SunExpress Deutschland und Brussels Airlines und Lufthansa setzte auch auf CityLine und SunExpress Deutschland. Der lokale Ableger des Joint-Ventures mit Turkish Airlines wurde bereits in die Liquidation geschickt.
Das Portal Aero.de berichtet, dass der Einsatz von Brussels-Airlines-Langstreckenflugzeugen nur eine Übergangslösung sein soll. Mittelfristig soll Ocean als Wetlease-Plattform dienen und somit die Maschinen selbst betreiben. Mit der Vereinigung Cockpit soll hierzu bereits vereinbart worden sein, dass Piloten von SunExpress Deutschland und Brussels Airlines zu Ocean übertreten können.
Unter welchem Brand das Projekt auftreten wird, ist noch offen. Jedenfalls wird man sich auf München und Frankfurt am Main konzentrieren. Damit erhöht die Lufthansa Group auch den Druck auf die einstige Tochtergesellschaft Condor. Mit der Neugründung umgeht der Kranich auch eine ganz andere Angelegenheit, denn im Zuge der milliardenschweren Staatshilfe sind Zukäufe derzeit tabu. Neugründungen sind in den Verträgen allerdings nicht ausgeschlossen.