Bei Lufthansa CityLine wurde nach Angaben der Gewerkschaft UFO der Krisentarifvertrag seitens der Geschäftsleitung am letzten Tag der hierfür vereinbarten Frist widerrufen. Erst Anfang September einigten sich die Vertretung der Flugbegleiter und CityLine auf die Vereinbarung.
„Dieses Vorgehen lässt uns ratlos zurück. Die Kolleginnen und Kollegen verdienen teilweise unter 2.000 Euro brutto im Monat und haben dennoch signifikante Einschnitte bei Gehalt und Arbeitsbedingungen angeboten. Zur Sicherung der eigenen Zukunft sowie der des Unternehmens haben sie ihre Schmerzgrenze eigentlich überschritten. Aber das reicht dem Konzern offenbar nicht“, entrüstet sich Daniel Flohr, Vorstandsvorsitzender der UFO.
Die Flugbegleitergewerkschaft vermutet, dass die Ursache der vereinbarte Kündigungsschutz sein könnte. Diesen würde die Konzernspitze um Carsten Spohr „trotz massiver Einschnitte“ ablehnen. Der Vorstand wäre „nicht bereit der Belegschaft einen verlässlichen Kündigungsschutz zuzusichern“.
„Der Arbeitgeber will sich eine einseitige Option offenhalten und aus dem Vertrag wieder aussteigen können. Aber solch ein Hintertürchen ist in diesem Fall inakzeptabel: CityLine hat keinen Personalüberhang, bereits heute wieder eine gute Auslastung und überdurchschnittlich gute Zukunftsaussichten durch günstige Strukturen und vergleichsweise kleines Fluggerät. Entweder man will den sehr signifikanten Krisenbeitrag, oder eben nicht; so einfach ist das“, betont Rainer Bauer, UFO-Verhandlungsführer bei Lufthansa CityLine.