Streik (Foto: Gerd Altmann/Pixabay).
Redakteur
Letztes Update
Give a coffee
Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.
Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee einladen.
Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.
Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Hinweise wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.
Ihr
Aviation.Direct-Team

Lufthansa-Flugbegleiter und DB-Lokführer legen Deutschland lahm

Werbung
Print Friendly, PDF & Email

Auch in dieser Woche brauchen Kunden von Lufthansa und der Deutschen Bahn AG wieder starke Nerven, denn bei der Fluggesellschaft ist das Kabinenpersonal zum Streik aufgerufen und beim Eisenbahnbetrieb sollen die Lokführer neuerlich die Arbeit niederlegen. Die Arbeitskampfmaßnahmen sollen am Dienstag, den 12. März und Mittwoch, den 13. März 2024 über die Bühne gehen.

In der Vergangenheit hat Lufthansa bei Streiks ermöglicht, dass innerdeutsche Tickets in Fahrkarten der DB umgewandelt werden können. Das wird analog zur Vorwoche nicht möglich sein, denn bei der Deutschen Bahn werden neuerlich viele Züge stillstehen. Die GDL ruft ihre Mitglieder ebenfalls zur Arbeitsniederlegung auf. Damit ist in Deutschland erneut der öffentliche Personenverkehr weitgehend lahmgelegt.

Die Gewerkschaft Ufo ruft ihre Mitglieder, die bei Lufthansa und der Regional-Tochter Cityline fliegen zu einem zweitägigen Streik auf. In einer Aussendung behauptet man, dass die Managements der beiden Luftfahrtbetriebe nicht auf die Forderungen der Arbeitnehmervertreter eingehen würden. Ähnlich argumentiert die GDL in Sachen Lokführer, wobei es hier zunehmend Kritik aus höchster politischer Ebene gibt. Beispielsweise fordert Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) öffentlich, dass die Lokführergewerkschaft an einer Schlichtung teilnehmen soll und gleichzeitig über Kompromisse verhandeln soll anstatt die Maximalforderung mittels Streik zu untermauern.

In der Vorwoche hat die Gewerkschaft Verdi das Bodenpersonal von Lufthansa zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. In Frankfurt, Düsseldorf, Köln/Bonn und Hamburg hat man zusätzlich Streiks des Sicherheitspersonals organisiert. Dies hatte zur Folge, dass zum Beispiel an Deutschlands größtem Airport sowie in Hamburg überhaupt keine Lokalpassagiere kontrolliert werden konnten. Von der Arbeitskampfmaßnahme des Lufthansa-Bodenpersonals waren auch Kunden-Airlines betroffen, denn deren Ground Handling stand nicht zur Verfügung.

Dem aktuellen Stand der Dinge nach werden vom Flugbegleiterstreik ausschließlich Flüge, die von Lufthansa und ihrer Tochtergesellschaft Lufthansa Cityline durchgeführt werden sollen, betroffen sein. Die Konzernschwester Air Dolomiti, die ab Frankfurt und München sowohl im Wetlease als auch unter eigener Flugnummer fliegt, ist vom Streikaufruf nicht betroffen. Diese Flüge sollten regulär durchgeführt werden. Selbiges gilt auch für die Konzernschwestern Discover Airlines, Austrian Airlines, Swiss, Brussels Airlines, Eurowings und Eurowings Europe.

Fluggäste, deren Flüge von Lufthansa oder Lufthansa Cityline durchgeführt werden sollen, sollten sich regelmäßig über den aktuellen Status ihrer Buchung informieren. Die Reisenden haben das gesetzliche Recht auf eine Ersatzbeförderung und zwar entgegen den falschen Behauptungen des Kundenservice der Lufthansa auch mit anderen Airlines und auch außerhalb der Star Alliance. Die Fluggastrechteverordnung sieht vor, dass jede nur erdenkliche Verbindung, die zum schnellstmöglichen Erreichen des Zielortes führt, in Frage kommt. Der Europäische Gerichtshof hat in verschiedenen Prozessen bestätig, dass Airlines ausdrücklich auch auf andere Airlines umbuchen müssen. Ebenfalls zulässig wäre eine Ersatzbeförderung mit einem anderen Verkehrsträger, jedoch würde am Dienstag und Mittwoch mit hoher Wahrscheinlichkeit nur der Fernbus in Frage kommen, da die Deutsche Bahn ebenfalls bestreikt wird.

Eisenbahn-Passagiere sollten bedenken, dass die Angebote von privaten Anbietern wie Westbahn und Flixtrain, nicht von den Arbeitsniederlegungen betroffen sind. Sollte man an den beiden Tagen unbedingt reisen müssen, ist damit zu rechnen, dass besonders im innerdeutschen Verkehr Fahrkarten für Fernbusse rasch zu hohen Preisen ausverkauft sein könnten. Weiters sind die Fahrgastrechte im Eisenbahnverkehr wesentlich lascher als jene in der Luftfahrt, so dass man in Erwägung ziehen sollte eventuelle für Dienstag und/oder Mittwoch geplante Eisenbahn-Reisen zu verschieben.

Werbung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung