Lufthansa meldet drittbestes Ergebnis in der Firmengeschichte

Airbus A321neo (Foto: Lufthansa).
Airbus A321neo (Foto: Lufthansa).

Lufthansa meldet drittbestes Ergebnis in der Firmengeschichte

Airbus A321neo (Foto: Lufthansa).
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Der Lufthansa-Konzern konnte im Geschäftsjahr 2023 einen operativen Gewinn in der Höhe von 2,7 Milliarden Euro und damit das drittbeste Finanzergebnis in der Firmengeschichte erzielen. Der Umsatz ist um 15 Prozent auf 35,4 Millionen Euro angewachsen. Gruppenweit hat sich die Anzahl der beförderten Passagiere um 20 Prozent auf 120 Millionen erhöht.

Im Geschäftsjahr 2023 hat die Lufthansa Group aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage nach Flugreisen und eines neuerlichen Rekordergebnisses von Lufthansa Technik das drittbeste Finanzergebnis ihrer Geschichte erwirtschaftet. Der Umsatz konnte auf 35,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 30,9 Milliarden Euro) gesteigert werden. Dabei stieg der operative Gewinn, gemessen als Adjusted EBIT, auf 2,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,5 Milliarden Euro). Die Adjusted EBIT Marge verbesserte sich entsprechend auf 7,6 Prozent (Vorjahr: 4,9 Prozent). Das Unternehmen hat das Konzernergebnis auf mehr als 1,7 Milliarden Euro verdoppelt (Vorjahr: 791 Millionen Euro). Die Kapitalrendite (Adjusted Return on Capital Employed (ROCE)) stieg um 5,5 Prozentpunkte auf 13,1 Prozent (Vorjahr: 7,6 Prozent). Sie entsprach damit bereits ein Jahr früher dem für das Jahr 2024 gesteckten Ziel einer Rendite von mindestens zehn Prozent.

Erneut stieg die Nachfrage nach Tickets. 2023 flogen insgesamt 123 Millionen Fluggäste mit den Airlines der Lufthansa Group, ein Anstieg um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2022: 102 Millionen). Die Fluggesellschaften der Lufthansa Group steigerten die Zahl der angebotenen Flüge um 14 Prozent auf 946.000. Das Angebot an Sitzplätzen wurde im Laufe des Jahres sukzessive ausgebaut. Durchschnittlich boten die Airlines im vergangenen Jahr 84 Prozent der Kapazität des Jahres 2019 an. Der Sitzladefaktor verbesserte sich um 3,1 Prozentpunkte auf rund 83 Prozent und lag damit wieder auf Vorkrisenniveau.

„Die Lufthansa Group hat ihre finanzielle Stärke zurückgewonnen. Ich bedanke mich bei unseren Gästen für ihre einmal mehr gezeigte Loyalität und bei jeder und jedem Einzelnen unserer rund 100.000 Mitarbeitenden. Sie haben mit ihrem überdurchschnittlichen Engagement das letzte Jahr zu einem der drei besten in der Lufthansa Group Geschichte gemacht. Dieser Erfolg kommt allen zugute. Unseren Aktionärinnen und Aktionären wollen wir erstmals seit 2019 wieder eine Dividende auszahlen. Auch unsere Mitarbeitenden beteiligen wir durch deutlich überdurchschnittliche Tarifabschlüsse und Ergebnisbeteiligungen an dieser guten Entwicklung. Und in diesem Jahr wollen wir nun endlich auch wieder die Zufriedenheit unserer Gäste auf ein Premium-Niveau bringen. Daher investieren wir die Rekordsumme von 4,5 Milliarden Euro in neue Flugzeuge, in unsere Kabinenausstattungen, Lounges, Bodenprozesse sowie in persönliche und digitale Services. Im Zuge der größten Flottenmodernisierung unserer Geschichte erwarten wir dieses Jahr die Auslieferung von mindestens 30 neuen Flugzeugen, davon rund 20 Langstreckenjets für Lufthansa – auch das ein Rekord“, so Konzernchef Carsten Spohr.

Hohe Nachfrage und hohe Ticketpreise sorgen für hohen Umsatz

Bei der Kapazitätsplanung lag die Priorität auf der Sicherstellung eines stabilen Flugbetriebs und der damit verbundenen Verbesserung des Kundenerlebnisses. 98 Prozent aller Flüge konnten wie geplant stattfinden. Die hierfür notwendigen Puffer führten jedoch vor allem bei der Kernmarke Lufthansa zu einer deutlich geringeren Produktivität im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019. 

Die hohe Nachfrage und das ausgeweitete Angebot führten zu einem deutlichen Umsatzwachstum bei den Passagier-Airlines. Die Erlöse stiegen im Geschäftsjahr 2023 auf 28,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 22,8 Milliarden Euro). Die Durchschnittserlöse entwickelten sich dabei weiterhin positiv und lagen rund sechs Prozent über dem Vorjahr. Für die gute Entwicklung war die weiterhin starke Nachfrage im Privatreisesegment maßgeblich, insbesondere in den Premium-Klassen und während des Rekord-Reisesommers. Der Geschäftsreiseverkehr erholte sich dagegen weiterhin langsamer.

Das Adjusted EBIT der Passagier-Airlines konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr, trotz hoher Kosteninflation, deutlich verbessert werden. Es war mit 2,0 Milliarden Euro (Vorjahr: -300 Millionen Euro) wieder deutlich positiv. Erstmalig wiesen sämtliche Passagier-Airlines der Gruppe einen operativen Gewinn aus. SWISS, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings erreichten dabei jeweils Rekordergebnisse.

Lufthansa Technik mit Rekordergebnis

Die Nachfrage nach Wartungs-, Überholungs- und Reparaturleistungen sowie weiteren Produkten von Lufthansa Technik blieb im Geschäftsjahr 2023 hoch. Trotz angespannter Lieferketten sowie steigender Material- und Personalkosten erwirtschaftete Lufthansa Technik auch 2023 wieder ein Rekordergebnis. Der operative Gewinn für das vergangene Geschäftsjahr lag bei 628 Millionen Euro (Vorjahr: 554 Millionen Euro). Für die kommenden Jahre plant Lufthansa Technik mit dem Wachstumsprogramm „Ambition 2030“ umfassende Investitionen in den Ausbau des Kerngeschäfts, die Erweiterung von Standorten sowie den Ausbau digitaler Geschäftsmodelle.

Die Nachfrage nach Luftfracht hat sich 2023 nach den außergewöhnlichen Rekordjahren wieder weitestgehend normalisiert. Das Angebot von Lufthansa Cargo stieg, vor allem aufgrund der weiteren Erholung des Passagierflugverkehrs und der damit einhergehenden Ausweitung der Fracht-Kapazitäten in den Passagierflugzeugen, um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Lufthansa Cargo erwirtschaftete im Geschäftsjahr ein Adjusted EBIT von 219 Millionen Euro (Vorjahr 1,6 Milliarden Euro), dies entspricht einer weiterhin starken operativen Marge von 7,4 Prozent.

Aktionäre sollen Dividende erhalten

Die Nettokreditverschuldung sank aufgrund des positiven Free Cashflows deutlich auf 5,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,9 Milliarden Euro) und lag damit rund eine Milliarde Euro unter dem Vorkrisenniveau. Die Netto-Pensionsverpflichtungen stiegen aufgrund des um 60 Basispunkte gesunkenen Bewertungszinssatzes um 683 Millionen Euro auf 2,7 Milliarden Euro (31. Dezember 2022: 2,0 Milliarden Euro).

Erstmals nach der Corona-Pandemie sollen Aktionäre wieder direkt am Unternehmensergebnis beteiligt werden. Für das Geschäftsjahr 2023 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 7. Mai 2024 eine Dividende in Höhe von 0,30 Euro pro Aktie vor. Dies entspricht einer Dividendenrendite von rund vier Prozent auf den Jahresschlusskurs der Aktie. Die vorgeschlagene Auszahlung folgt damit der Dividendenpolitik der Lufthansa Group, wonach zwischen 20 und 40 Prozent des Konzerngewinns an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

„Das starke Ergebnis des Geschäftsjahres 2023 ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Lufthansa Group für die Zukunft zu positionieren. Unsere stabile Bilanz und starker Free Cashflow ermöglichen es uns, die nötigen Investitionen in unsere Flotte und unser Produkt zu tätigen. Ich bin überzeugt, dass sich diese Investitionen auszahlen werden – für unsere Kundinnen und Kunden, aber auch für unsere Aktionärinnen und Aktionäre. In den vergangenen drei Jahren hatte ich das Privileg, das Unternehmen bei der Krisenbewältigung zu unterstützen und den Konzern wieder auf eine solide finanzielle Basis zu stellen. Die Lufthansa Group hat sich zum Ziel gesetzt, den Weg des profitablen Wachstums weiterzuverfolgen, um die operative Marge langfristig zu steigern und auch zukünftig Wert zu schaffen. Ich freue mich besonders, dass wir unsere Aktionärinnen und Aktionäre auch mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung wieder an unserem Erfolg beteiligen können“, so Remco Steenbergen, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG.

Die Lufthansa Group vollzieht aktuell die größte Flottenmodernisierung ihrer Geschichte. Im laufenden Jahr erhält das Unternehmen insgesamt mehr als 30 neue Flugzeuge, davon rund 20 Langstreckenjets. An das Unternehmen werden eine zweistellige Zahl Boeing 787-9 „Dreamliner“, acht Airbus A350-900 und ein Boeing 777 Frachtflugzeug ausgeliefert. Alle diese Langstreckenflugzeuge fliegen künftig für Lufthansa Airlines beziehungsweise Lufthansa Cargo. Noch nie wurden in einem Jahr so viele neue Langstreckenflugzeuge an Lufthansa übergeben, wie in diesem Jahr.  Insgesamt hat die Lufthansa Group aktuell über 250 Flugzeuge der neuesten Generation auf der Bestellliste.

Mit weiterhin hoher Nachfrage wird gerechnet

Die Lufthansa Group erwartet für das laufende Jahr eine weiter steigende Nachfrage nach Flugtickets. Schon jetzt ist die Nachfrage vor allem für Flugreisen in der Oster- und Sommerferienzeit wieder groß. Für die kommenden drei Monate liegen aktuell die gebuchten Ladefaktoren trotz der Ausweitung der Kapazität über Vorjahr. Die beliebtesten Ziele sind dabei Spanien, Italien, Griechenland und andere Mittelmeerländer. Auch auf Verbindungen von und nach Nordamerika verzeichnen die Passagier-Airlines der Gruppe eine weiterhin hohe Nachfrage.

Aufgrund der starken Nachfrage baut der Konzern die Kapazitäten bei den Passagier-Airlines weiter aus. Allerdings liegt der Fokus auch 2024 auf einem stabilen Flugbetrieb, um Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit weiter zu verbessern. Für das Gesamtjahr rechnet die Lufthansa Group mit einem Kapazitätsangebot von durchschnittlich rund 94 Prozent im Vergleich zu 2019. Dies entspricht einem Wachstum von rund zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Konzernumsatz soll im Geschäftsjahr 2024 signifikant gesteigert werden. Die Stückerlöse der Passagier-Airlines werden sich voraussichtlich stabil bis leicht rückläufig gegenüber Vorjahr entwickeln, die Stückkosten stabil. Damit wird das Adjusted EBIT der Passager-Airlines voraussichtlich auf Vorjahresniveau liegen, genauso wie das operative Ergebnis in den Geschäftsfeldern Logistik und Technik. Auch das operative Ergebnis (Adjusted EBIT) des Konzerns wird auf dem Niveau von 2023 erwartet. An der Zielsetzung, nachhaltig eine Adjusted EBIT-Marge von mindestens acht Prozent zu erwirtschaften, hält der Konzern weiter fest. Der Adjusted Free Cashflow wird voraussichtlich mindestens 1,5 Milliarden Euro erreichen. Die Nettoinvestitionen werden sich voraussichtlich auf 2,5 bis 3 Milliarden Euro belaufen. Höhere Bruttoinvestitionen werden teilweise durch Zuflüsse aus Sale-and-Lease-Back-Transaktionen ausgeglichen.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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