Der Lufthansa-Konzern flog im zweiten Quartal des laufenden Jahres einen operativen Verlust in der Höhe von 952 Millionen Euro ein. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte man den Fehlbetrag um 43 Prozent reduzieren. Die angebotene Kapazität lag Ende Juni plangemäß bei 40 Prozent des Vorkrisenniveaus.
Der Adjusted Free Cashflow lag im 2. Quartal, vor allem aufgrund des starken Buchungseingangs, bei plus 340 Millionen Euro. Der operative Cashflow betrug dank positiver Effekte im Umlaufvermögen aufgrund der starken Buchungseingänge im 2. Quartal plus 784 Millionen Euro. Ohne Berücksichtigung dieser Effekte lag der Mittelabfluss bei durchschnittlich 200 Millionen Euro pro Monat.
Zum Ende des 1. Halbjahres betrug die Zahl der Beschäftigten 108.000. Damit haben seit Beginn der Krise über 30.000 Mitarbeitende den Konzern verlassen. Unter Einbezug der genannten Programme wurden damit bereits über 1,1 Milliarden Euro der angestrebten Personaleinsparungen von 1,8 Milliarden Euro realisiert oder vertraglich vereinbart.
Umsatz von 3,2 Milliarden Euro
Der Konzernumsatz lag im 2. Quartal bei 3,2 Milliarden Euro, 70 Prozent höher als im 2. Quartal des Vorjahrs (Vorjahr: 1,9 Milliarden Euro). Der operative Verlust auf Basis des Adjusted EBIT verringerte sich auf -952 Millionen Euro (Vorjahr: -1,7 Milliarden Euro). Das Konzernergebnis belief sich im 2. Quartal auf -756 Millionen Euro (Vorjahr: -1,5 Milliarden Euro).
Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres betrug der Konzernumsatz 5,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,3 Milliarden Euro). Der operative Verlust auf Basis des Adjusted EBIT lag im 1. Halbjahr mit -2,1 Milliarden Euro niedriger als im Vorjahr (Vorjahr: -2,9 Milliarden Euro). Das Konzernergebnis für das 1. Halbjahr lag bei -1,8 Milliarden Euro (Vorjahr: -3,6 Milliarden Euro).
Die Lufthansa Group verfügte am Ende des 2. Quartals über liquide Mittel von 11,1 Milliarden Euro. Darin enthalten sind noch nicht abgerufene Mittel aus den staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen und Krediten von rund 3,9 Milliarden Euro. Der Erlös einer Anleiheemission im Juli in Höhe von 1 Milliarde Euro ist hingegen noch nicht berücksichtigt.
Die Nettokreditverschuldung lag mit 8,9 Milliarden Euro um 1,0 Milliarde Euro niedriger als am Jahresende 2020 (31. Dezember 2020: 9,9 Milliarden Euro). Dies ist vor allem auf die Ziehung eines Teils der Stillen Beteiligung I des Wirtschaftsstabilisierungsfonds in Höhe von 1,5 Milliarden zurückzuführen, die bilanziell als Eigenkapital gewertet wird. Ohne Berücksichtigung der Ziehung lag die Nettokreditverschuldung zum Halbjahr mit 10,4 Milliarden Euro rund 500 Millionen Euro über dem Jahresendwert 2020.
50 Prozent Kapazität im Herbst
Im 2. Quartal 2021 lag die angebotene Kapazität, gemessen in Personenkilometern, bei 29 Prozent des Vorkrisen-Niveaus von 2019. Insgesamt haben die Airlines der Lufthansa Group in den vergangenen drei Monaten 7 Millionen Fluggäste befördert. Dies entsprach 18 Prozent des Vorkrisenniveaus, gemessen am 2. Quartal 2019. Der Sitzladefaktor lag bei 51 Prozent und damit 32 Prozentpunkte niedriger als im 2. Quartal 2019. Im Verlauf des Quartals verbesserte sich die Entwicklung kontinuierlich. Im Juni lag die angebotene Kapazität im Vergleich zum gleichen Monat des Jahres 2019 bereits bei 34 Prozent, am Ende des Monats bei rund 40 Prozent. Der Ladefaktor betrug im Juni 58 Prozent, positiv beeinflusst von der anziehenden Nachfrage auf der Kurz- und Mittelstrecke in Europa. Die Anzahl der angeflogenen Destinationen liegt aktuell bei 84 Prozent des Vorkrisenniveaus. Bis September werden nahezu alle Flugziele wieder angeboten.
Basierend auf dieser Erwartung geht die Lufthansa Group weiterhin davon aus, dass die Kapazität der Konzernairlines, gemessen in angebotenen Sitzkilometern, im Jahr 2021 bei rund 40 Prozent des Vorkrisenniveaus im Jahr 2019 liegen wird. Dabei wird für das 3. Quartal ein weiterer Kapazitätsausbau auf rund 50 Prozent des Vorkrisenniveaus und ein Anstieg der Passagierzahlen erwartet. Der Konzern geht damit davon aus, den operativen Mittelabfluss im dritten Quartal stoppen und ein positives EBITDA erwirtschaften zu können.