Airbus A320neo (Foto: Lufthansa).
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Lufthansa ringt mit roten Zahlen – „Turnaround“-Programm soll Wende bringen

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Die Deutsche Lufthansa AG befindet sich weiterhin in einer wirtschaftlich angespannten Lage und kämpft mit erheblichen Verlusten. Trotz erster zarter Anzeichen einer Besserung durch das eingeleitete Fitness-Programm „Turnaround“ musste die größte deutsche Fluggesellschaft im ersten Quartal des laufenden Jahres erneut einen hohen Betriebsverlust von 553 Millionen Euro im Kerngeschäft Lufthansa Airlines hinnehmen. Dies geht aus einer aktuellen Mitteilung des Unternehmens hervor. Parallel dazu vermeldet der niederländische Konkurrent KLM, der mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert ist, Fortschritte durch eigene Sparmaßnahmen.

Das von Lufthansa initiierte Programm „Turnaround“ zielt darauf ab, durch eine Kombination aus Kostensenkungen und Umsatzsteigerungen die finanzielle Leistungsfähigkeit des Konzerns nachhaltig zu verbessern. Die volle Wirkung dieses Maßnahmenpakets wird allerdings erst für das Jahr 2028 erwartet, in dem sich „Turnaround“ in einem Ergebnisplus von 2,5 Milliarden Euro niederschlagen soll. Bereits für das Jahr 2026 rechnet Lufthansa mit einem Beitrag von immerhin 1,5 Milliarden Euro zum Betriebsergebnis aus diesem Programm.

Erste Erfolge bei operationeller Stabilität sichtbar

Obwohl die finanziellen Auswirkungen noch auf sich warten lassen, erkennt Lufthansa bereits erste positive Entwicklungen im operativen Geschäft. „Erste Erfolge zeigen sich bei der operationellen Stabilität mit verbesserter Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit“, hieß es in der vergangenen Woche aus der Frankfurter Konzernzentrale. Diese Verbesserung der operativen Abläufe ist ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen der Passagiere zurückzugewinnen und die Effizienz des Flugbetriebs zu steigern.

Der aktuelle Betriebsverlust von 553 Millionen Euro im ersten Quartal 2025 stellt zwar eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal dar, in dem Lufthansa Airlines noch tiefer in den roten Zahlen steckte. Allerdings ist zu berücksichtigen, daß das Frühjahr 2024 von massiven und kostenintensiven Streikmaßnahmen beeinträchtigt war, die das Ergebnis deutlich belasteten. Ein direkter Vergleich der beiden Quartale ist daher nur bedingt aussagekräftig.

KLM mit ähnlichen Problemen und ersten Erfolgen

Auch der niederländische Luftfahrtkonzern KLM sah sich mit einer ähnlichen Ausgangslage konfrontiert und hat ein eigenes Sparprogramm initiiert, um die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Nun vermeldet KLM erste Erfolge dieser Anstrengungen. Wie bei Lufthansa zogen auch bei der niederländischen Fluggesellschaft die Erlöse im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent an.

Der Betriebsverlust von KLM belief sich im ersten Quartal 2025 auf 199 Millionen Euro, was eine deutliche Reduzierung gegenüber den 290 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres darstellt. Das Management um KLM-Chefin Marjam Rintel führt diese Ergebnisverbesserung auf einen „stabil laufenden Flugbetrieb“ und eine verbesserte Verfügbarkeit der Flugzeugflotte zurück. Dies deutet darauf hin, daß die getroffenen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Stabilisierung des Betriebs erste Früchte tragen.

Sparmaßnahmen bei KLM – Stellenabbau und flexiblere Piloteneinsätze

Um kurzfristig weitere Kosten einzusparen, plant KLM einschneidende Maßnahmen. Bis zu 250 Stellen in der Verwaltung sollen abgebaut werden, um die Personalkosten zu senken. Zudem wird eine neue Tarifregelung den flexibleren Einsatz der KLM-Piloten ermöglichen.

Diese Vereinbarung gibt KLM bis April 2026 mehr Spielraum bei der Erstellung der Dienstpläne, was zu einer effizienteren Nutzung der Flugbesatzungen und potenziellen Kosteneinsparungen führen soll. Die Entwicklungen bei Lufthansa und KLM zeigen, daß beide traditionsreichen europäischen Fluggesellschaften intensiv daran arbeiten, ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu verbessern, wobei erste Erfolge zwar sichtbar sind, der Weg zur nachhaltigen Profitabilität jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

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