
Flughafen Wolgograd erhält Zusatznamen „Stalingrad“
Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Flughafen der Stadt Wolgograd bei einem Besuch einen Zusatznamen verliehen: Stalingrad. Dies erfolgte per Erlass, der nach Putins Besuch in der Stadt unterzeichnet wurde. Die Maßnahme soll an den Sieg der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg erinnern. Die Stadt an der Wolga trug bis 1961 den Namen Stalingrad, wurde dann aber in Wolgograd umbenannt, um den Namen des Diktators Josef Stalin zu tilgen. Die Entscheidung Putins wird von Beobachtern als Teil einer zunehmenden Rehabilitierung Stalins in Russland unter seiner Herrschaft gesehen. In Wolgograd erinnerte Putin an die Schlacht von Stalingrad im Winter 1942/43, bei der die deutsche Wehrmacht und ihre Verbündeten besiegt wurden. An der Veranstaltung nahm auch der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko teil. Gouverneur Andrej Botscharow erklärte, die Umbenennung des Flughafens sei eine Bitte von Weltkriegsveteranen und Teilnehmern des Krieges gegen die Ukraine. Die russische Regierung versucht unter Putin verstärkt, sowjetische Siege als rein russische Errungenschaften darzustellen, obwohl in der Sowjetarmee auch Soldaten aus anderen damaligen Sowjetrepubliken dienten. Die Umbenennung des Flughafens erfolgt im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Kriegsendes 1945. In Deutschland ist die Teilnahme russischer Vertreter an Gedenkfeiern zum Ende des Zweiten Weltkriegs umstritten. Das Auswärtige Amt empfahl, keine russischen Gäste zu solchen Veranstaltungen einzuladen, da Russland diese zur Propaganda seines Angriffskrieges gegen die Ukraine nutzen könnte.