Lufthansa und Air France wollen Katar-Abkommen kippen

Qatar Airways (Foto: Jan Gruber).
Qatar Airways (Foto: Jan Gruber).

Lufthansa und Air France wollen Katar-Abkommen kippen

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Lufthansa und Air-France wittern aufgrund der Corona-Pandemie eine Chance das Luftfahrtabkommen im Katar ins Wanken zu bringen. Dieses wurde im Jahr 2019 abgeschlossen, ist jedoch bis dato nicht in Kraft getreten. Die beiden Airline-Konzerne versuchen nun mittels gemeinsamer Lobbyarbeit das Vertragswerk zu Fall zu bringen.

Grundsätzlich würde das Abkommen sowohl EU-Carriern als auch jenen aus Katar Erleichterungen bringen, allerdings profitiert davon in erster Linie Qatar Airways. Unter anderem Air France-KLM und Lufthansa habe sich schon im Jahr 2019 dagegen gestemmt, da man befürchtet, dass der der Oneworld-Allianz zugehörige Carrier im ganz großen Stil Passagiere aus der EU via Doha abziehen könnte. Anstatt sich auf die Verbesserung des eigenen Produkts zu konzentrieren, versucht man eben mit Lobbyarbeit die Interessen durchzusetzen.

Qatar Airways ist in der Vergangenheit aufgrund der Arbeitsbedingungen in die Schlagzeilen geraten. Deshalb ist das Vertragswerk zwischen der EU-Kommission und Katar auch bei Gewerkschaften umstritten. Die europäische Pilotenvereinigung ECA wies bereits im Jahr 2019 auf ihre Bedenken hin und ist nun auch der Ansicht, dass Qatar Airways für Überkapazitäten sorgen könnte und damit die Erholung der europäischen Anbieter schwieriger werden könnte.

Spohr und Smith in gemeinsamer Mission

Air-France-KLM-Chef Ben Smith und Lufthansa-CEO Carsten Spohr versuchen nun bei ihren Regierungen zu intervenieren. Die Staatsführungen Deutschlands und Frankreichs gelten auf EU-Ebene als besonders einflussreich. Rückenwind gibt es aber auch vom Europäischen Parlament, denn der Ausschuss für Verkehr und Tourismus fordert seit Anfang Feber 2021, dass das CATA-Abkommen später in Kraft treten soll.

Das Vertragswerk sieht vor, dass unter anderem Qatar Airways freien Zugang zum Markt bekommt. Zunächst soll die Anzahl der wöchentliche Flüge und Ziele ins Unionsgebiet erhöht werden, später soll die Beschränkung sogar gänzlich fallen. Das würde dem Carrier ermöglichen jeden Punkt der Europäischen Union mit Doha zu verbinden. Genau davor haben beispielsweise Lufthansa und Air France-KLM regelrecht Angst. Zwar verpflichtet sich Katar zu höheren Sozialstandards und fairem Wettbewerb, jedoch gibt es auch auf Seiten der Gewerkschaften, dass diese Punkte tatsächlich eingehalten werden. Im Cargo-Bereich könnte – sofern das Abkommen in Kraft tritt – Carrier wie Qatar Airways auch vom Unionsgebiet aus in Drittstaaten fliegen. Somit wäre es theoretisch möglich, dass die genannte Fluggesellschaften Maschinen zum Beispiel ab Deutschland einsetzt.

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