AIrbus A320 (Foto: Mario Caruana / MAviO News).
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Lufthansa und ITA Airways: Zugeständnisse für die EU-Freigabe der Übernahme

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Die Lufthansa steht kurz davor, von der EU-Kommission die Genehmigung für den Einstieg bei der italienischen Staatsairline ITA Airways zu erhalten. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Meilenstein in der Konsolidierung der europäischen Luftfahrtbranche. Doch um diese Genehmigung zu erlangen, musste die deutsche Fluggesellschaft umfangreiche Zugeständnisse machen.

Insidern zufolge hat die Lufthansa zugestimmt, dass zwei ihrer Konkurrenten vom römischen Flughafen Fiumicino aus Zubringerflüge zu ihren Drehkreuzen in Europa anbieten können. Dies soll sicherstellen, dass der Wettbewerb auf den Transatlantikrouten von Rom aus nicht leidet. Konkret bedeutet dies, dass Passagiere beispielsweise in Amsterdam auf USA-Flüge der niederländischen KLM umsteigen können. Laut Flugplandaten fliegt KLM bereits heute bis zu fünf Mal täglich zwischen Rom-Fiumicino und Amsterdam. ITA Airways selbst bedient die Strecke bis zu zweimal täglich.

Eine mit dem Vorgang vertraute Person sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass neben KLM ein weiterer Lufthansa-Wettbewerber diese Zubringerflüge anbieten werde. Zudem soll ITA Airways einige ihrer Direktflüge von Rom-Fiumicino nach Nordamerika an eine andere Airline abgeben. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Auswahl für die Verbraucher zu erhöhen und den Wettbewerb zu fördern.

Verhandlungen mit der EU-Kommission

Lufthansa äußerte sich nicht direkt zu den neuen Details, bestätigte jedoch, dass konstruktive Gespräche mit der EU-Kommission stattfinden. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager steht offenbar kurz davor, nach langem Ringen um die Wettbewerbsauflagen, die Übernahme von zunächst 41 Prozent von ITA Airways durch die Lufthansa freizugeben. Langfristig soll die Alitalia-Nachfolgerin vollständig in die Lufthansa-Gruppe integriert werden. Die EU-Kommission strebt mit ihren Auflagen an, zu verhindern, dass die Fusion zu einem geringeren Angebot und höheren Ticketpreisen führt, was den Verbrauchern schaden würde.

Hintergrund und Bedeutung der Übernahme

Die Übernahme von ITA Airways durch die Lufthansa ist Teil einer größeren Strategie, die europäische Luftfahrtbranche zu konsolidieren und zu stärken. ITA Airways, die Nachfolgerin der insolventen Alitalia, kämpft seit ihrer Gründung im Jahr 2020 mit finanziellen Schwierigkeiten und einem herausfordernden Marktumfeld. Durch die Integration in die Lufthansa-Gruppe könnte ITA Airways von den Synergien und der starken Marktposition der Lufthansa profitieren.

Die Zustimmung der EU-Kommission ist von großer Bedeutung für die Lufthansa. Sie ermöglicht es dem Unternehmen, seine Marktpräsenz in Südeuropa zu stärken und sein Netzwerk an wichtigen europäischen Drehkreuzen auszubauen. Zudem könnte die Integration von ITA Airways der Lufthansa helfen, ihre Position auf den lukrativen Transatlantikrouten weiter zu festigen.

Ausblick und weitere Entwicklungen

Die endgültige Entscheidung der EU-Kommission wird bis zum 4. Juli erwartet. Sollte die Genehmigung erteilt werden, steht der vollständigen Integration von ITA Airways in die Lufthansa-Gruppe nichts mehr im Wege. Dies könnte die Dynamik in der europäischen Luftfahrtbranche erheblich verändern und die Position der Lufthansa als führende europäische Airline weiter stärken.

Die Übernahme zeigt auch die Bedeutung der europäischen Wettbewerbspolitik und die Rolle der EU-Kommission bei der Sicherstellung eines fairen Marktes. Die Zugeständnisse der Lufthansa, die Zubringerflüge ihrer Konkurrenten zu ermöglichen und Direktflüge an andere Airlines abzugeben, sind ein Zeichen dafür, dass auch große Unternehmen bereit sein müssen, Kompromisse einzugehen, um regulatorische Hürden zu überwinden. Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich diese Übernahme auf den europäischen Luftverkehr auswirken wird. Die Konsolidierung könnte zu effizienteren Abläufen und einer stärkeren Marktposition der beteiligten Airlines führen, aber auch die Wettbewerbssituation und die Preisgestaltung beeinflussen. Für die Passagiere könnte dies sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben, abhängig davon, wie die neuen Kapazitäten und Routen gestaltet werden.

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