Asphalt und besonders hohe Temperaturen bzw. intensives Sonnenlicht sind keine guten Freunde. Das wissen Lastwagenfahrer schon lange, denn der Belag wird weich und bei Belastung können so genannte Spurrillen auf Autobahnen entstehen, deren Sanierung teuer ist. Im Vereinigten Königreich machen nun die ersten Runways schlapp.
Am Flughafen London-Luton, an dem Wizz Air UK und Easyjet die Platzhirsche sind, kam es am Montagnachmittag aufgrund der Hitze zu Beschädigungen an der Oberfläche. Betroffen waren sowohl Runways als auch das Vorfeld selbst. Der Asphaltbelag hielt den hohen Temperaturen und starken Sonneneinstrahlungen nicht mehr stand und wurde weich.
Zu weich, um sicher mit Verkehrsflugzeugen darauf rollen zu können. Aus Sicherheitsgründen mussten zahlreiche Flüge zu anderen Airports im Vereinigten Königreich umgeleitet werden. Auch sagten einige Carrier Verbindungen komplett ab. Inwiefern die Infrastruktur von Luton durch die hohen Temperaturen dauerhaften Schaden genommen hat, ist noch unklar. Dies muss noch von Sachverständigen ermittelt werden.
Es ist in den nächsten Tagen aufgrund der Hitzewelle nicht mit Besserung zu rechnen. Die Zivilluftfahrtbehörde geht davon aus, dass auch weitere UK-Flughäfen, deren Vorfeld bzw. Runways über Asphaltbeläge verfügen, Probleme bekommen könnten. Jene, die Beton als Oberfläche haben, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit „safe“, da dieses Baumaterial weniger anfällig für Veränderungen bei hohen Temperaturen ist.
Laut Sky News ist der Vorfall in London-Luton kein Einzelfall. Man berichtet, dass auch am militärisch genutzten Airport Brize Norton der Asphalt sprichwörtlich in die Knie gegangen ist. Die Oberfläche wäre regelrecht dahingeschmolzen, so dass aus Sicherheitsgründen der Flugbetrieb eingestellt werden musste. Auch hier: Zu weicher Asphalt hält den Belastungen, die Flugzeuge verursachen, schlichtweg nicht stand. Die Maschinen können ähnlich wie LKWs regelrecht „einsinken“.