Die Balearen-Insel Mallorca verfügt über gigantische Hotel-Kapazitäten, jedoch scheint sich der Umstand, dass immer mehr Unterkünfte geöffnet sind, zum Bommerang zu entwickeln. Die Nachfrage liegt unter dem Angebot, so dass sich unter den Hoteliers ein Preiskampf entwickelt hat.
Gerechnet wurde damit, dass sich heuer ein regelrechter Mallorca-Boom entwickelt, doch abgesehen von Deutschland hält sich die Nachfrage in einem überschaubaren Ausmaß. Man hat deutlich mehr Gäste als im Vorjahr, doch die Neubuchungen sind ins Stocken geraten. Dennoch haben in den letzten Wochen etwa 70 Hotels wiedereröffnet und versuchen ihre Häuser zu füllen. Das hat Auswirkungen, denn die Preise sind in den Keller gepurzelt.
Laut lokalen Medien sind 82 Prozent der Hotels wieder in Betrieb, doch die Auslastung liegt weit unter den Erwartungen. Erste Ketten sollen bereits über die neuerliche Schließung ihrer Beherbergungsbetrieb nachdenken, um dem als ruinös empfundenen Preiskampf entgehen zu können. Bemerkenswert ist auch, dass darüber berichtet wird, dass man verstärkt klassisches Saufklientel aus Deutschland und anderen Ländern bekomme. Dieses will Mallorca eigentlich gar nicht mehr ansprechen. Kurzfristig gefallene Preise dürften aber zur einen oder anderen spontanen Buchung führen. Die Auslastung der Hotels soll derzeit bei nur 15 bis 30 Prozent liegen, weshalb zu billigen Preisen auf den Markt geschmissen wird bzw. schon wieder über die neuerliche Schließung nachgedacht wird.