Einen uralten Plan fand die Regionalregierung der Balearen in der Schublade: Eine Straßenbahn soll künftig den Flughafen Palma de Mallorca mit dem Playa de Palma verbinden. Dieser Strand ist bei Urlaubern insbesondere für ausgelassene Parties bekannt. Die Finanzierung des Projekts ist allerdings noch nicht in trockenen Tüchern, räumt das für Verkehr zuständige Mitglied der Regionalregierung, Jaume Mateu ein.
Selbstverständlich ist es nicht geplant, dass eine Art Express-Straßenbahn quasi vom Gate zu den Strandlokalen gebaut werden soll. Ziel ist es, dass die Verkehrsanbindung verbessert wird und dadurch eine Reduktion des Bus- und Taxiverkehrs erreicht wird. In der ersten Ausbaustufe soll die Tramway auch gar nicht bis zum Strand fahren, denn zunächst will man die bereits bestehende Trasse des historischen Touristenzugs „Roter Blutz“ nutzen, um das Krankenhaus mit der Stadt verbinden zu können.
Erst ab etwa 2023 soll mit dem Bau der Flughafenanbindung sowie der Verlängerung bis nach Arenal begonnen werden. Ob es eine durchgehende Linie wird oder ob mehrere geschaffen werden, steht noch gar nicht fest. Der Ausbau der Metro wird allerdings ausgeschlossen, da die Behörde der Ansicht ist, dass das Verkehrsaufkommen nicht ausreichend ist. Auch sind die Errichtungskosten einer Straßenbahn bedeutend niedriger.

Laut Medienerklärung rechnet die Regionalregierung mit Baukosten von bis zu 400 Millionen Euro. Das Geld hat man allerdings nicht zur Verfügung, hofft jedoch auf Zuschüsse seitens der Zentralregierung und der Europäischen Union. Durch die Errichtung der Straßenbahn sollen auch zusätzliche Arbeitsplätze auf der Insel entstehen. Es gibt einen Vertrag aus dem Jahr 2007, in dem festgehalten ist, dass Madrid für den Ausbau der Tramway 225 Millionen Euro beisteuern muss.
Ob der Flughafen Palma de Mallorca ab etwa 2023 eine Straßenbahnanbindung haben wird oder nicht: Das steht noch in den Sternen. Vor mehr als zehn Jahren wurde das Projekt aufgrund hoher Bau- und Betriebskosten verworfen. Nun folgt der zweite Anlauf, der übrigens auch mit dem Klimaschutz argumentiert wird.