Am Dienstag feiert die Flughafen-Wien-Tochter in Luqa (Malta) ein besonderes Jubiläum, denn das “neue Terminal” wird 30 Jahre alt. Es wurde noch in staatlicher Regie errichtet und ersetzte die in die Jahre gekommenen Bauwerke, die heute für Fracht genutzt werden.
Umgangssprachlich nennt man auf Malta das heutige Terminal immer noch “neuer Flughafen”. Das ist natürlich nicht ganz richtig, denn lediglich ein neues Abfertigungsgebäude wurde in Betrieb genommen. Zusätzlich errichtete man ein weiteres Vorfeld. Doch das alte Terminal ist der älteren Generation noch in Erinnerung und war als regelrechte Zumutung.
Das hat schon seinen Grund, denn das Luftfahrtaufkommen hielt sich in Malta stets in eng gesteckten Grenzen, jedoch stieg es seit Anfang der 1980er-Jahre stark an. Das alte Luqa-Terminal vermoderte zunehmend und war vorne und hinten nicht für das damalige Passagieraufkommen ausgelegt. Also musste ein Neubau her. Diesen beschloss die Regierung und gleichzeitig wurde der Altbau kurzfristig adaptiert. Die größte Errungenschaft dürfte die Klimaanlage gewesen sein, denn eine solche gab es zuvor nicht. Dementsprechend schweißtreibende Erinnerungen haben die Zeitzeugen.
Die Eröffnung des heutigen Terminals, das über die Jahre hinweg mehrfach erweitert und umgestaltet wurde, war ein großer Meilenstein in der maltesischen Luftfahrt. Selbstredend gab es rund um die Inbetriebnahme auch Kritik, denn manche bezeichneten das Gebäude als überdimensionierten Protzbau. Damit lagen diese falsch, denn über die Jahre hinweg musste wiederholt erweitert werden, denn die Passagierzahlen sind stärker gestiegen als Ende der 1989er bzw. Anfang der 1990er gedacht.
Corona brachte auch dem Flughafen Luqa einen regelrechten Totalabsturz der Passagierzahlen, jedoch rechnet man damit, dass man in den nächsten Jahren wieder an Wachstumskurs anknüpfen kann und die Abfertigungshallen erweitern muss. Eine mögliche Wiederinbetriebnahme des alten Terminals ist übrigens ausgeschlossen, denn dieses wurde lediglich für Passagiere geschlossen und anschließend für Cargozwecke umgebaut und wird bis heute genutzt. Gelegentlich werden auch Passagierflugzeuge vor dem Bauwerk abgestellt, so dass Fluggäste beim Ein- und Aussteigen bzw. während der Fahrt mit dem Vorfeldbus einen Blick darauf erhaschen können.