Die maltesische Ortschaft Ħal Far wird in erster Linie mit einer schon lange stillgelegten Royal-Air-Force-Basis verbunden. In einer kurzen Übergangsphase gab es sogar Passagierflüge, denn die Hinterlassenschaft der Briten diente als Ausweichflughafen während Luqa saniert wurde.
Mittlerweile gibt es in Ħal Far keinen Flugbetrieb mehr und das Areal der RAF Air Base wurde von einem Industriegebiet regelrecht verbaut. Allerdings sind Teile der ehemaligen Runways noch deutlich zu erkennen. Ein Teil einer einstigen Piste wird auch als Test- und Rennstrecke für Kraftfahrtzeuge genutzt.
Nun plant man ein „fliegerisches Comeback“ in Ħal Far. Dieses ist massiv umstritten, obwohl es nur für Modellflugzeuge gedacht ist. Es soll nahe der Küste direkt neben einem Natura-2000-Gebiet entstehen. Das passt Umweltschützern und örtlichen Landwirten so ganz und gar nicht in den Kram. Diese wollen das Projekt verhindern.
Der Flächenwidmungsplan weist das angedachte Gebiet als Industriegebiet aus. Allerdings ist es eher ein Randgebiet kurz vor den Klippen. Umweltschützer führen an, dass dieses Lebensraum verschiedener Vögel, die aufgrund des Umstands, dass Jäger den Bestand über Jahrzehnte stark dezimiert haben, mittlerweile selten geworden sind. Birdlife Malta erklärt beispielsweise, dass das nahegelegene Natura-2000-Gebiet eine Nutzung als Runway für Modellflugzeuge eigentlich unmöglich machen würde. Die geplante Zone dient als Brutstätte verschiedener seltener Wasservögel und diese könnten sich vom Lärm massiv gestört fühlen.
Die Regierung Maltas kündigte in einer Pressemitteilung an, dass die Ħal Far Model Flying Association in genau dieses Gebiet umziehen wird. Allerdings wurden noch von keinem Beteiligten offizielle Ansuchen auf Errichtung der Runway für Modellflugzeuge eingereicht. Da dies formelle Bewilligung einer UVP-Prüfung unterliegen kann, hoffen Gegner des Projekts, dass der Schritt noch verhindert werden kann.