Marabu-Chef Paul Schwaiger wirft das Handtuch

Airbus A320neo (Foto: Airport Nürnberg/ Katharina Ostertag).
Airbus A320neo (Foto: Airport Nürnberg/ Katharina Ostertag).

Marabu-Chef Paul Schwaiger wirft das Handtuch

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Die Condor-Konzernschwester Marabu Airlines steht seit der Aufnahme des Flugbetriebs im Kreuzfeuer der öffentlichen Medienkritik. Nun nimmt Firmenchef Paul Schwaiger den Hut und zwar “aus persönlichen Gründen”, wie in einer Medienmitteilung zu lesen ist. 

Ad-interium hat mit sofortiger Wirkung der ebenfalls von Condor stammende Manager Axel Schefe den Marabu-Chefsessel übernommen. Seite Hauptaufgabe ist, dass er den Flugbetrieb stabiliseren und weiter vorantreiben soll. Allerdings kriselt es auch beim Hauptpartner Nordica, denn das staatliche Unternehmen scheint sich massiv verhoben zu haben und musste dieser Tage bekanntgeben, dass man im ersten Halbjahr des laufenden Jahres einen Verlust von über sieben Millionen Euro erwirtschaftet hat. Auch soll die Finanzlage mittlerweile angespannt sein. 

Marabu Airlines wurde im Vorjahr durch den Condor-Mehrheitseigentümer Attestor gegründet und dürfte auch dazu dienen ein Flottenwachstumsverbot, das dem die deutsche Fluggesellschaft aufgrund von Staatshilfen unterliegt, umgehen zu können. Als Partner holte man Nordica ins Boot, die unter anderem einen Teil der Flotte betreiben soll und auch mit weiteren Dienstleistungen für Marabu aktiv ist. Ein weiterer Partner ist Heston Airlines. Für den Vertrieb ist Condor zuständig. Die Gesamtkombination funktioniert jedoch offensichtlich nur sehr kompliziert, denn Marabu Airlines ist seit der Betriebsaufnahme ein Stammgast in den Negativschlagzeilen. Schefe wird den Posten ab sofort übernehmen, während Schwaiger für eine Übergangszeit beratend für Marabu tätig bleiben wird, um den geordneten Übergang zu gewährleisten. 

Paul Schwaiger, der zuvor Vertriebsleiter bei Condor war, fungierte von der Firmengründung an als Marabu-Geschäftsführer. In der offiziellen Medienmitteilung ist lediglich die Rede von “anfänglichen Schwierigkeiten, die unter anderem durch verspätet bereitgestellte Partner-Flugzeuge und Lieferengpässe bei Ersatzteilen” verursacht worden wären. Auf den Umstand, dass der estnische Carrier auch weiterhin fast täglich mit enormen Verspätungen in die Schlagzeilen gerät, geht man gar nicht ein. 

Axel Schefe wird aber nur als eine Art “Feuerwehrmann” zu Marabu Airlines kommen, denn die endgültige Nachfolge Schwaigers ist noch nicht geklärt. Möglicherweise dürften um den Chefsessel dieses Carriers geeignete Kandidaten nicht gerade Schlange stehen. Der Condor-Mann kommt jedenfalls mit dem klaren Auftrag, dass der Flugbetrieb von Marabu Airlines stabilisiert werden soll 

„Marabu ist eine junge Airline mit einer erfahrenen Mannschaft und Potenzial. Ich freue mich darauf, in den nächsten Monaten gemeinsam mit dem Team an die von Herrn Schwaiger eingeleiteten Fortschritte anzuknüpfen und die Position von Marabu im Markt weiter zu festigen“, so Axel Schefe. 

1 Comment

  • Friedl47 , 2. August 2023 @ 10:46

    Mit einem Flugzeug, also ohne Reserve und einem frisch zusammengeschussterten Flugbetrieb war ein instabiler Betrieb zu erwarten. Dazu geleaste Flieger im zweifelhaften Zustand, da ist das Chaos vorhersehbar.
    Die Extrakosten für entstandene Schäden übertreffen die anvisierten Einsparungen bei weitem.
    Der Flugbetriebsleiter war doch sicher erfahren genug die Probleme vorherzusagen.
    Wurde wohl genötigt zu dem Job!
    Wünsche Marabu trotzdem viel Erfolg für die nächste Saison.

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  • Friedl47 , 2. August 2023 @ 10:46

    Mit einem Flugzeug, also ohne Reserve und einem frisch zusammengeschussterten Flugbetrieb war ein instabiler Betrieb zu erwarten. Dazu geleaste Flieger im zweifelhaften Zustand, da ist das Chaos vorhersehbar.
    Die Extrakosten für entstandene Schäden übertreffen die anvisierten Einsparungen bei weitem.
    Der Flugbetriebsleiter war doch sicher erfahren genug die Probleme vorherzusagen.
    Wurde wohl genötigt zu dem Job!
    Wünsche Marabu trotzdem viel Erfolg für die nächste Saison.

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