Maskenpflicht: Deutschland will verschärfen, Lufthansa abschaffen und Österreich will einen Plan haben

FFP2-Maske (Foto: Pixabay).
FFP2-Maske (Foto: Pixabay).

Maskenpflicht: Deutschland will verschärfen, Lufthansa abschaffen und Österreich will einen Plan haben

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In Deutschland steht eine Verschärfung der Maskenpflicht an Bord von Verkehrsflugzeugen bevor. Österreich hatte diese Anfang Juni 2022 in eine dreimonatige „Pause“ geschickt. Steht damit das FFP2-Maskencomeback in der Alpenrepublik bevor?

Österreichs Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sagte im Zuge der „Pausierung“ der FFP2-Maskenpflicht in vielen Bereichen, darunter auch öffentliche Verkehrsmittel, dass diese zurückkommen werde. Damals wurde verlautbart, dass das Bedecken von Mund und Nase nur für etwa drei Monate pausiert wird. Diese Zeitspanne läuft mit Ende August 2022 ab. Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass es tatsächlich per 1. September 2022 zum FFP2-Comeback kommen wird.

Das österreichische Gesundheitsministerium erklärte auf Anfrage gegenüber Aviation.Direct, dass sich der weitere Fortgang am so genannten Variantenmanagementplan der Bundesregierung orientiert. Dieser sieht verschiedene Szenarien vor, wobei nur in den beiden höchsten Stufen vorgesehen ist, dass es zum flächendendeckenden Comeback der FFP2-Masken kommt. Bis inklusive Szenario 2 ist keine Rede von Maskenpflicht außerhalb so genannter vulnerabler Settings wie Krankenhäusern oder Altenheimen.

Laut einer Sprecherin des Rauch-Ministeriums ist die momentan gültige Regelung wie folgt: „Die allgemeine FFP2-Maskenpflicht gilt aktuell in geschlossenen Räumen von: Kranken- und Kuranstalten, Alten- und Pflegeheimen und Orten an denen Gesundheits- und Pflegedienstleistungen erbracht werden“.

Das Maskencomeback per 1. September 2022 wird des dem aktuellen Informationsstand nach nicht geben. Hierzu schreibt das Bundesministerium für Gesundheit: „Eine Wiedereinführung der FFP2-Maskenpflicht in anderen Settings ist bei steigenden Fallzahlen möglich. Die Szenarien und die damit einhergehenden Maßnahmen sind im Variantenmanagementplan der Bundesregierung festgehalten“. Der von der Sprecherin erwähnte Plan umfasst 64 DIN-A4-Seiten und kann bei Interesse unter diesem Link heruntergeladen werden.

Weiters vertritt das Gesundheitsministerium die nachstehende Ansicht: „FFP2-Masken sind das wichtigste Mittel zum Eigen- und Fremdschutz, da sie über große Effektivität bei geringer Einschränkung verfügen. Als gelindes und effektives Mittel weist diese Maßnahme in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz auf“.

Deutschland: Lauterbach will FFP2-Masken in Flugzeugen

In Deutschland ist die Situation ein wenig anders, denn man hat zu keinem Zeitpunkt die Verpflichtung zum Tagen von OP-Masken (höherwertig ebenfalls erlaubt) an Bord von öffentlichen Verkehrsmitteln abgeschafft. Mittlerweile geht man im europäischen Vergleich einen Sonderweg, denn die meisten Staaten haben sich vom Bedecken von Mund und Nase bereits verabschiedet.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) konnte sich mit seinem Ansinnen, dass in Kürze FFP2-Masken an Bord von Flügen von/nach Deutschland sowie innerhalb des Landes verpflichtend werden, durchsetzen. Der entsprechende Entwurf sieht dies auch im Fernverkehr innerhalb der Bundesrepublik vor. Allerdings passierte der Entwurf noch nicht Bundestag und –rat. Unter anderem seitens der an der Regierung beteiligten FDP gibt es mittlerweile Widerstand.

Lufthansa fordert Abschaffung der Maskenpflicht

Doch auch Deutschlands größte Fluggesellschaft, Lufthansa, scheint so ganz und gar nicht über die bevorstehende Verschärfung der Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen zu sein. In der Vergangenheit betätigte sich der Carrier als regelrechter „Hilfsheriff“ und warf wiederholt Passagiere, die keine Maske tragen wollten oder konnten, raus. Seit einigen Wochen haben die Mitarbeiter des Kranichs und von Eurowings die Anweisung, dass die Maskenpflicht aus Sicherheitsgründen nicht mehr durchgesetzt werden muss. Eingehalten wird diese ohnehin nur noch von wenigen Passagieren.

Nun spricht sich der Carrier klar und deutlich für die Abschaffung der Maskenpflicht an Bord von Flugzeugen aus. Vorstandsmitglied Christina Foerster erklärte gegenüber der Bildzeitung unter anderem: „Wir setzen auf die Eigenverantwortung unserer Gäste. Passagiere sollen frei entscheiden können, ob sie eine Maske tragen möchten oder nicht“.

Weiters verweist sie auf die Hepa-Filter und den Umstand, dass die geplante Verschärfung der Maskenpflicht stark vom internationalen Standard – keine Maskenpflicht – abweicht. „Insofern ist schwer verständlich, warum hier strengere Regeln als in anderen Lebensbereichen, etwa im Restaurant oder im Supermarkt, gelten sollen. Weil die meisten anderen Länder bereits auf Freiwilligkeit setzen, ist dieser deutsche Sonderweg nur schwer erklärbar und durchsetzbar“.

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