“Micky Maus” ist Deutschlands Vielflieger Nummer Eins

Diese Tafel weist am Flughafen Stuttgart auf mögliche Quarantäne hin (Foto: Jan Gruber).
Diese Tafel weist am Flughafen Stuttgart auf mögliche Quarantäne hin (Foto: Jan Gruber).

“Micky Maus” ist Deutschlands Vielflieger Nummer Eins

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In der Bundesrepublik Deutschland drücken sich offenbar viele Reisende vor möglicher Quarantäne und kostenfreien Corona-Tests, in dem die von den Behörden stark abgewandelte Passenger Locator Card mit falschen Angaben versehen wird. Deutschland setzt nicht das international übliche Standard-Formblatt ein, sondern adaptierte dies.

Das in Hessen zuständige Amt erklärte gegenüber der Bildzeitung, dass es oftmals unmöglich ist die Passagiere, die aus Risikoländern eingereist sind, auffinden zu können, da auf den so genannten „Aussteigekarten“ falsche Angaben gemacht werden. An manchen Tagen wären sogar vier von fünf abgegeben Zettel mit Fake-Daten befüllt. In der Zuständigkeit der hessischen Behörden befindet sich unter anderem der größte Flughafen Deutschlands, Frankfurt am Main. Ein Ministerialbeamter aus einem anderen deutschen Bundesland berichtet ebenfalls von dieser Situation und fügt hinzu, dass auf jedem fünften Formular der Name „Micky Maus“ als Passagiername eingetragen ist.

Die Problematik liegt wohl offensichtlich darin, dass die deutschen Behörden es für nicht notwendig halten die Angaben der Reisenden an Ort und Stelle zumindest auf Plausibilität zu prüfen. Andere Staaten gehen wesentlich ordentlicher um oder haben elektronische Reise-Voranmeldungen (beispielsweise Griechenland, Zypern, Spanien) eingeführt. Genau das soll in Deutschland nun auch kommen, aber über die genaue Umsetzen streiten sich die Landesfürsten der einzelnen Bundesländer.

Sollte jedoch ein elektronische Einreise-Voranmeldung kommen, ist geplant, dass ab 1. Oktober 2020 eine Quarantäne für alle Rückkehrer aus Risikogebieten eingeführt wird. Frühestens fünf Tage nach der Einreise in die Bundesrepublik sollen diese sich testen lassen können und falls das Ergebnis negativ ausfallen sollte, kann die Quarantäne beendet werden. Andernfalls dauert sie 14 Tage. Doch beim „Corona-Gipfel“, den die „Landesfürsten“ mit Bundeskanzlerin Angela Merkel abgehalten haben, wurde auch klar, dass mit dem momentanen System die Quarantäne gar nicht kontrolliert werden kann. Dazu kommt noch, dass Bahn- und Straßenreisende einfach ihren wahren Aufenthaltsort verschweigen können, und stattdessen einfach Österreich angeben können. So können Quarantäne und momentan auch die Pflichttestung (aus Risikogebieten) umgangen werden.

In Österreich wurde übrigens Ende Juni 2020 von Bundeskanzler Sebastian Kurz eine elektronische Reisevoranmeldung für Personen, die aus Risikogebieten kommend in die Alpenrepublik einreisen wollen, in Aussicht gestellt. Dieses Thema scheint allerdings –zumindest vorläufig –nicht wirklich hohe Priorität zu genießen und dürfte zumindest vorläufig in der Schublade verschwunden sein. Auch um die „europarechtskonformen Mindestpreise für Flugtickets“, ein Prestigeprojekt von Umweltministerin Leonore Gewessler wurde es äußert ruhig.

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