Mythos Lounge: Wie kommt man eigentlich rein?

Sky Lounge am Flughafen Wien (Foto: Jan Gruber).
Sky Lounge am Flughafen Wien (Foto: Jan Gruber).

Mythos Lounge: Wie kommt man eigentlich rein?

Sky Lounge am Flughafen Wien (Foto: Jan Gruber).
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Lounges haben oftmals den Ruf besonders luxuriöse Orte zu sein. Manchmal trifft das auch zu, doch es gibt leider auch exklusive Wartebereiche, die schlichtweg ihr Geld nicht wert sind. Nicht überall erhalten Reisende beste Mahlzeiten und eine reichhaltige Getränkeauswahl. Vielen stellt sich allerdings auch die Frage: Wie komme ich eigentlich rein?

Zunächst muss unterschieden werden um welchen Lounge-Typ es sich eigentlich handelt, denn es gibt in der Tat verschiedene. Einige werden von Airlines und/oder Bahngesellschaften angeboten, andere von Flughäfen und wieder andere von Kreditkartengesellschaften und/oder unabhängigen Betreibern. Die beiden zuletzt genannten Arten sind im Regelfall für jeden Besucher gegen Zahlung einer Eintrittsgebühr offen. Manche Fluggesellschaften ermöglichen ebenfalls gegen Entrichtung einer Gebühr die Nutzung und zwar unabhängig von der Reiseklasse des Tickets.

Airline-Lounges:

Diese richten sich primär an Passagiere, die Flugscheine der Business- oder First-Class haben. Häufig können auch Vielflieger ab einem bestimmten Status den exklusiven Wartebereich ohne Aufpreis nutzen. Voraussetzung ist in beiden Fällen im Regelfall, dass man über ein gültiges Ticket der jeweiligen Airline oder Allianz verfügt. An Drehkreuzen gibt es häufig verschiedene Lounges, deren Zutritt sich nach der Buchungsklasse und/oder dem Statuslevel der Vielfliegerkarte richtet. Manchmal ist es auch möglich, dass zumindest ein Gast kostenfrei mitgenommen werden kann. Das ist allerdings keine allgemeingültige Regel, denn die Bestimmungen unterscheiden sich je nach Airline zum Teil enorm.

Ohne entsprechendes Ticket oder Vielfliegerkarte mit ausreichendem Status gibt es unter normalen Umständen keinen Eintritt. Wer über beides nicht verfügt, kann höchstens versuchen vor der Lounge einen anderen Reisenden anzusprechen und fragen, ob man als Gast mitgenommen wird. Dazu braucht man durchaus Mut, jedoch könnte es zum Erfolg führen und man kann sich kostenfrei in der Airline-Lounge aufhalten. Die Lufthansa Group bietet in Frankfurt und München auch an, dass man mit Eco-Tickets und ohne Vielfliegerkarte gegen Bezahlung einer Gebühr die Business-Lounges nutzen kann. Die Bezahlung erfolgt dabei direkt an der Rezeption der Lounge. Auch andere Fluggesellschaften bieten das “Einkaufen” an, wobei manchmal eine Reservierung während dem Web-Check-In notwendig ist und in anderen Fällen spontan in der Lounge bezahlt werden kann. Nähere Informationen zu diesem Thema finden sich in der Regel auf der Homepage der jeweiligen Airline. Weiters ist darauf hinzuweisen, dass ein paar ausgewählte Fluglinien-Lounges auch mit Kreditkarten und/oder Lounge-Pässen wie Priority Pass oder Dragonpass zugänglich sind.

Flughafen-Lounges:

Diese werden vom jeweiligen Airport angeboten und entweder selbst oder durch ein Catering-Unternehmen betrieben. Der Zugang ist besonders einfach, denn wenn die Airline über ein Abkommen mit dem Flughafen verfügt, so genügen in der Regel ein Business-Class-Ticket und/oder eine Vielfliegerkarte mit ausreichendem Status. Hat man beides nicht, so steht dieser Lounge-Typ gegen Bezahlung jedem Passagier offen. Auch ermöglichen viele Kreditkarten den Zutritt in diese exklusiven Wartebereiche. Ebenfalls werden im Regelfall Dragonpass und Priority Pass akzeptiert. Nähere Informationen hierzu finden sich auf den Homepages der Flughäfen, aber auch bei den Kartenanbietern. Leider variiert die Qualität der Airport-Lounges zum Teil sehr stark. Es gibt Standorte, an denen das Angebot äußerst groß ist und andere sind schlichtweg ihr Geld nicht wert. Vielflieger kennen ihre “Pappenheimer-Lounges”. Wenigflieger können vorab im Internet nach Bewertungen suchen und dann entscheiden, ob ihnen die Wunschlounge die Eintrittsgebühr wert ist.

Kreditkarten- und Drittanbieter-Lounges:

Insbesondere Diners Club, American Express und Mastercard unterhalten an vielen Großflughäfen auch eigene Lounges. Diese richten sich primär an die eigenen Karteninhaber, stehen jedoch im Regelfall gegen Bezahlung der Eintrittsgebühr allen Passagieren offen. Vorsicht Falle: Nicht bei jeder Kreditkarte ist automatisch der Zutritt in die Lounges inkludiert und schon gleich gar nicht kostenfrei. Bei manchen Anbietern ist lediglich im Jahrespreis die theoretische Möglichkeit dabei, jedoch wird für jede Nutzung eine Gebühr berechnet. Bei freier Nutzung kann auch die Anzahl der Besuche pro Jahr limitiert sein oder aber gewisse Umsatzziele müssen erreicht worden sein. Daher sollte man zuvor mit dem Kartenaussteller abklären, ob die Lounges inkludiert sind und wenn ja zu welchen Konditionen.

Auch ist darauf hinzuweisen, dass nur die wenigsten Standorte direkt von den Kartenanbietern oder in deren Auftrag betrieben werden. Häufig unterhält man Verträge mit den Flughafen-Lounges, so dass man diese nutzt und keine Exklusive-Lounge des Kreditkartenanbieters. Die Konditionen der kartenausstellenden Banken unterscheiden sich so stark, so dass im Zweifel kein Weg an einem Gespräch mit der Bank vorbei führt.

An vielen Flughäfen gibt es auch unabhängige Lounges, die weder vom Airport, noch von einer Airline oder Kreditkartengesellschaft betrieben werden. Diese unterhalten häufig Verträge mit Fluggesellschaften, Banken und Anbietern wie Priority Pass und Dragon Pass. Hat man das passende Ticket oder die passende Karte, so kommt man rein. Andernfalls ist der Zutritt gegen Bezahlung einer Eintrittsgebühr zumeist möglich.

Unabhängig vom gebuchten Ticket und/oder der Vielfliegerkarte gibt es verschiedene Möglichkeiten, um in die Lounges zu kommen. Wie bereits erwähnt bieten manche Banken ihren Karteninhabern dies an. Dabei ist aber Vorsicht geboten, denn während bei manchen Anbietern die Besuche tatsächlich kostenfrei sind, ermöglichen andere nur die theoretische Möglichkeit des Zutritts. Für die tatsächliche Nutzung muss dann eine fixe Gebühr bezahlt werden. Zunehmend kooperieren Banken auch mit Pay-per-use-Anbietern wie Loungebuddy und Loungekey. Dies ist ein Indiz dafür, dass eine Nutzungsgebühr anfällt. Viele Premium-Karten hingegen haben die Loungenutzung weiterhin ohne Extragebühr oder aber geben Priority Pass und/oder Dragonpass an ihre Kunden aus. Genaue Auskünfte zu diesem Thema kann jedoch nur die kartenausstellende Bank erteilen.

Lounge-Club-Mitgliedschaften:

Priority Pass und Dragon Pass sind Programme, die den Zutritt zu Airport- und Drittanbieter-Lounges unabhängig von der Airline und vom Ticket ermöglichen. Auch einige ausgewählte Airline-Lounges sind dabei. Die Sache ist allerdings nicht ganz billig, denn in den preiswertesten Paketen muss man für jeden Besuch eine fixe Gebühr bezahlen. Selbstverständlich gibt es – gegen eine entsprechende jährliche Mitgliedschaftsgebühr – auch All-In-Pakete. Diese haben aber ihren Preis und rechnen sich nur für absolute Vielflieger, die aufgrund des Umstands, dass sie mit verschiedenen Airlines unterwegs sind, auf Unabhängigkeit angewiesen sind. 

Tipp: Sowohl Dragonpass als auch Priority Pass haben häufig über Partner Promotion-Aktionen. Über diese kommt man zu einer stark reduzierten Jahresmitgliedschaftsgebühr, die manchmal sogar kostenlos ausfallen kann. Mit etwas Glück ist auch zumindest ein kostenfreier Besuch dabei. Bei diesem Promotions muss man allerdings bedenken, dass es sich um Pay-per-use-Angebote handelt und kein generell kostenfreier Zutritt gewährt wird. Dennoch kann man Geld sparen.

Zu Guter Letzt noch ein Hinweis: Gerade bei sehr hochpreisigen Pauschalreisen kann man häufig vom Veranstalter eine Lounge-Einladung bekommen, die dann kostenlosen Zutritt in die Flughafen-Lounge ermöglicht. Auch geben manche Fluggesellschaften solche Einladungen bei Verspätungen und Streichungen aus. Danach kann man durchaus fragen.

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