Nach Rekordminus: Flughafen Wien geht optimistisch ins neue Jahr

Verwaltungsgebäude der Flughafen Wien AG (Foto: Jan Gruber).
Verwaltungsgebäude der Flughafen Wien AG (Foto: Jan Gruber).

Nach Rekordminus: Flughafen Wien geht optimistisch ins neue Jahr

Verwaltungsgebäude der Flughafen Wien AG (Foto: Jan Gruber).
Werbung

„2020 ist das schwerste und wohl auch bizarrste Jahr in der Flughafen-Geschichte“, mit diesen Worten begann die heutige Online-PK der Flughafen Wien AG. Und damit hat Vorstand Julian Jäger nicht ganz unrecht. Denn das abgelaufene Jahr warf den Standort um Jahrzehnte zurück – letztendlich nutzen nur 7,8 Millionen Fluggäste den Airport. Dennoch soll es spätestens in der zweiten Jahreshälfte besser werden.

Damit verzeichnet das börsennotierte Unternehmen ein Minus von 75,3 Prozent (2019: 31,66 Millionen). Das entspricht etwa dem Passagieraufkommen des Jahres 1994. Gesunken sind sowohl das Aufkommen im Transferverkehr (-79,2 Prozent) als auch die Anzahl der Lokalpassagiere (-74,1 Prozent). Die Anzahl der Starts und Landungen ging um 64,1 Prozent zurück. Das Frachtaufkommen verzeichnete im Jahr 2020 ein Minus von 23,2 Prozent. Wie verhängnisvoll diese Krise für VIE ist, lässt sich besonders gut an einem Wert herauslesen: Am passagierschwächsten Tag sind gerade einmal 154 Reisende geflogen. Im Vergleichsjahr betrug diese Kennzahl hingegen 41.343 – von solchen Zahlen träumt der Airport aktuell. Da sieht es nämlich noch düster aus. Denn erstmals in der Geschichte schreibt der Hauptstadt-Flughafen rote Zahlen. Das soll sich rasch ändern, im neuen Geschäftsjahr möchte der Vorstand wieder Gewinne einfahren. Aus heutiger Sicht werde heuer ein Umsatz von rund 430 Millionen Euro, ein Betriebsergebnis (Ebitda) von 150 Millionen und ein Nettogewinn von vier Millionen erwartet.

Mit derzeit rund 5.000 Besuchern täglich bleiben auch die ersten Monate im neuen Jahr herausfordernd. Doch der Aufschwung ist in Sichtweite. Diesen erwarte der Airport aus heutiger Sicht vor allem ab dem zweiten Halbjahr. Der Start der Impfung als Hoffnungsträger soll zu einem deutlichen Anstieg bei den Passagierzahlen führen. So machen die Verantwortlichen die Zukunftsaussichten neben der Impfung auch vom einheitlichen Vorgehen der Europäischen Union abhängig: „Für das Gesamtjahr rechnen wir mit rund 12,5 Millionen Passagiere am Standort Wien, mehr als 70 Prozent davon erwarten wir in der zweiten Jahreshälfte. Nur mit mehr Reisefreiheit gelingt der Weg aus der Krise: Voraussetzungen dafür sind eine international möglichst weitreichende Durchimpfung und die Festlegung EU-weit einheitlicher Reisebestimmungen“, so Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG. Das Vorkrisen-Niveau könne nicht vor 2023/2024 erreicht werden. Darüber hinaus drängt das Vorstandsduo auf eine Verlängerung der Corona-Kurzarbeit. Das sei die Voraussetzung, um auch weiterhin Kündigungen zu vermeiden. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

Granit Pireci ist Redakteur bei Aviation.Direct und insbesondere auf die Luftfahrt in Südost-Europa spezialisiert. Zuvor war er für AviationNetOnline (vormals Austrian Aviation Net) tätig.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

Granit Pireci ist Redakteur bei Aviation.Direct und insbesondere auf die Luftfahrt in Südost-Europa spezialisiert. Zuvor war er für AviationNetOnline (vormals Austrian Aviation Net) tätig.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung