Nach jahrelangen Verzögerungen soll es im Oktober 2023 so weit sein: Nigeria Air soll mit zunächst acht Maschinen den Flugbetrieb aufnehmen. An der Neugründung ist Ethiopian Airlines mit 49 Prozent beteiligt.
Deren Geschäftsführer, Mesfin Tasew, erklärte vor wenigen Tagen, dass es sich bei der Initial-Flotte von Nigeria Air um sechs Narrow- und zwei Widebodies handeln wird. Der neue Carrier soll sowohl den lokalen als auch den internationalen Markt bedienen. Die Mehrheit der Anteile befindet sich in den Händen von Unternehmen aus Nigeria sowie dem Nigerian Sovereign Fund. Der Staat ist mit fünf Prozent im Boot.
Die Neugründung ist durchaus umstritten. Aufgrund einer Klage des nationalen Verbands der Fluggesellschaften hat sich der Start gleich mehrfach verzögert. Azman Air, Air Peace, Max Air, Topbrass Aviation und United Nigeria Airlines werfen der Regierung vor, dass diese quasi über die Hintertür den Inlandsmarkt für Ethiopian Airlines öffnen würde. Man ist der Ansicht, dass das wirtschaftliche Überleben der bestehenden Fluggesellschaft in Gefahr sein könnte.
Tasew gab sich zuletzt zuversichtlich, dass man nach mehreren Verzögerungen im Oktober 2023 tatsächlich Nigeria Air in die Luft bringen kann. Erstmals wurde das Projekt im Jahr 2018 während der Farnborough Air Show vorgestellt. Damals wurde verkündet, dass man binnen fünf Jahren auf 30 Maschinen wachsen will. Bislang konnte man aber noch keinen einzigen Flug durchführen.