Nach weniger als einem Jahr: “Neue Flybe” ist pleite

Nach weniger als einem Jahr: “Neue Flybe” ist pleite

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Nicht einmal ein Jahr ist seit dem Erstflug der „neuen Flybe“ vergangen und schon ist man pleite und musste den Flugbetrieb einstellen. Unternehmensangaben nach stehen 276 Arbeitsplätze vor dem Aus. Für betroffene Passagiere kann man aus finanziellen Gründen nichts mehr tun.

Die Regionalfluggesellschaft Flybe musste am 4. März 2020, also unmittelbar vor dem Beginn der Corona-Pandemie in Europa, den Flugbetrieb aufgeben und Insolvenz anmelden. Das aktuelle Unternehmen wurde als Nachfolgegesellschaft gegründet. Ein Investmentunternehmen kaufte einige Assets aus der Konkursmasse heraus und wollte an den einstigen Erfolg des britischen Regiocarriers anknüpfen. Von Anfang an gab es zahlreiche Probleme, die zu Verzögerungen geführt haben und keinen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hatten.

Erst kürzlich kündigte die „neue Flybe“ zusätzliche Strecken an, jedoch wird daraus nichts mehr. Der Carrier teilt lapidar mit: „Flybe hat nun den Betrieb eingestellt, und alle Flüge von und nach Großbritannien, die von Flybe durchgeführt wurden, sind gestrichen worden und werden nicht neu geplant“. Vereinfacht gesagt: Man ist am Ende und geht nicht davon aus, dass man jemals wieder abheben wird.

Vorläufigen Angaben nach sind etwa 75.000 Passagiere davon betroffen, dass bereits bezahlte Flugscheine nicht mehr genutzt werden können. Ersatzbeförderungen können seitens Flybe aus finanziellen Gründen nicht mehr gestellt werden. Konkurrenten wie Easyjet haben spezielle Rettungstarife aufgelegt. Fluggäste sind nun zu Insolvenzgläubigern geworden, jedoch erhält man bei Airline-Pleiten allenfalls eine sehr kleine Quote zurück.

Zuletzt bestand die Flybe-Flotte aus acht de Havilland Dash 8-400. Diese wurden von verschiedenen Lessoren geleast. Somit bestand kein Flugzeugeigentum, was sich aus Gläubigersicht im Insolvenzverfahren nachteilig auswirken könnte. Das Streckennetz bestand aus 21 Routen zu 17 Zielen im Vereinigten Königreich und in der Europäischen Union.

David Pike und Mike Pink von Interpath wurden zu gleichberechtigten Insolvenzverwaltern der Flybe ernannt. Diese müssen sich zunächst einen Überblick verschaffen, aber bereits jetzt werden potentielle Kaufinteressenten dazu aufgefordert sich bei der Kanzlei zu melden. Während einer sehr kurzen Phase würde die Möglichkeit bestehen, dass der Flugbetrieb mit frischem Geld reaktiviert werden kann. Von den 321 Flybe-Mitarbeitern haben- abgesehen von 45 Personen – bereits ihre Kündigungen erhalten. Zu den Ursachen der Insolvenz sagte David Pike unter anderem, dass sich die verspätete Übergabe von insgesamt 17 de Havilland Dash 8-400 nachteilig ausgewirkt habe, jedoch höchstwahrscheinlich nicht die alleinige Ursache ist.

“Es ist immer traurig, wenn eine Fluggesellschaft in die Insolvenz geht, und wir wissen, dass die Entscheidung von Flybe, den Flugbetrieb einzustellen, für alle Mitarbeiter und Kunden sehr schmerzlich sein wird”, sagte Paul Smith, Direktor der CAA für Verbraucherfragen.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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