Parkplatz für Elektroautos (Foto: Unsplash/Michael Fousert).
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Nachhaltige Mobilität im Tourismus: Schlüssel zu einer klimafreundlichen Zukunft?

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Der Tourismus hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der größten Wirtschaftszweige weltweit entwickelt. Doch mit dieser Expansion sind auch Herausforderungen verbunden – insbesondere in Zeiten des Klimawandels.

Am 5. November 2024 versammelten sich in Zell am See rund 150 Expertinnen und Experten zum 11. Tourismus-Mobilitätstag, um über die Chancen und Herausforderungen von nachhaltiger Mobilität im Tourismussektor zu diskutieren. Organisiert wurde das Event vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft sowie dem Klimaschutzministerium, die die Bedeutung der Themen Klimaschutz und nachhaltige Mobilität für den Tourismus der Zukunft unterstrichen.

Tourismus und Klimawandel: Eine problematische Beziehung

Tourismus ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sondern auch ein großer Emittent von Treibhausgasen. Die touristische Mobilität, insbesondere durch Reisen mit dem Auto, Flugzeug oder Bus, trägt maßgeblich zu den CO₂-Emissionen bei. Gleichzeitig sind viele Tourismusregionen besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Zunehmend häufige Extremwetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen oder Sturmfluten stellen sowohl die Natur als auch die touristische Infrastruktur vor große Herausforderungen.

In ihrer Eröffnungsrede betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die Dringlichkeit, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten: „Der Tourismussektor als einer der größten heimischen Wirtschaftszweige muss sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen. Einerseits sind Tourismusdestinationen immer stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, andererseits ist gerade die touristische Mobilität der Treiber der Gesamtemissionen eines jeden Urlaubs.“ Gewessler verweist auf den Paradigmenwechsel, der notwendig ist, um die negativen Auswirkungen des massenhaften Reisens zu reduzieren.

Klimafreundliche Mobilität als Lösung

Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Frage, wie nachhaltige Mobilitätslösungen den Tourismus der Zukunft gestalten können. Der Ansatz, verschiedene Formen umweltfreundlicher Fortbewegung zu kombinieren, zeigte sich als zukunftsweisend. Dazu zählen Angebote wie die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Bahnreisen, Shuttle-Services oder auch der Verleih von Fahrrädern. Dies soll nicht nur den CO₂-Ausstoß reduzieren, sondern auch den Gästen ein besseres Erlebnis ermöglichen und gleichzeitig die touristische Infrastruktur entlasten.

Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler hob hervor, dass viele Gäste heute bewusst nach klimafreundlichen Mobilitätslösungen suchen: „Immer mehr Gäste sind an klimafreundlichen Mobilitätslösungen für ihren Urlaub interessiert und teilweise sogar angewiesen.“ Gleichzeitig weist sie darauf hin, dass es bereits zahlreiche erfolgreiche Projekte gibt, die als Vorbilder für andere Regionen dienen können. Hierzu gehören etwa die Radwege am Ybbstalradweg oder das Konzept des Bergsteigerdorfs im Großen Walsertal, das mit seiner Kombination aus nachhaltigem Transport und naturnahem Erlebnis auf positives Feedback stößt.

Best-Practice-Beispiele und innovative Konzepte

Neben den zahlreichen Diskussionsrunden und Workshops standen auch erfolgreiche Best-Practice-Beispiele im Mittelpunkt des 11. Tourismus-Mobilitätstages. Besonders hervorzuheben ist das RESY-System, ein regionales Informations- und Monitoringsystem, das es den Tourismusregionen ermöglicht, die Auswirkungen ihrer Mobilitätsstrategien zu messen und zu optimieren. Ebenso wurde das „Österreichische Umweltzeichen Tourismusdestinationen“ vorgestellt, ein wichtiger Schritt hin zu einem nachhaltigeren Tourismus.

Das Projekt „Mobilitätscoach Pongau“ ist ein weiteres Beispiel für erfolgreich umgesetzte Mobilitätslösungen. Hier werden durch ein Handbuch und On-Demand-Tipps speziell auf den Bedarfsverkehr ausgerichtete Angebote entwickelt, die sowohl den Touristen als auch den lokalen Gemeinden zugutekommen.

Auszeichnung für vorbildliche Klimaschutz-Initiativen

Am Vorabend des Kongresses wurden herausragende Institutionen, Städte und Gemeinden aus ganz Österreich für ihr Engagement im Bereich der nachhaltigen Mobilität ausgezeichnet. Die klimaaktiv mobil-Partner sind Beispiele für den gelungenen Transfer von Klimaschutzmaßnahmen in die Praxis. Diese Vorreiterprojekte zeigen, wie die Branche durch innovative Mobilitätslösungen den Klimaschutz aktiv fördern kann. Manchmal sind es bereits kleine Veränderungen, wie die Umstellung von Fahrzeugflotten auf umweltfreundlichere Modelle oder die Förderung von Elektromobilität, die große Wirkung entfalten.

Zukunftsperspektiven für den nachhaltigen Tourismus

Der Tourismus-Mobilitätstag 2024 verdeutlichte eines klar: Der Schlüssel zur Zukunft des Tourismus liegt in der Kombination von nachhaltiger Mobilität und innovativen, bedarfsgerechten Konzepten. Der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Tourismus ist dabei unerlässlich, um Lösungen zu entwickeln, die sowohl den Anforderungen der Gäste als auch den klimatischen Herausforderungen gerecht werden.

Manuel Resch, CEO der Zell am See-Kaprun Tourismus GmbH, zeigte sich stolz auf die Ausrichtung des 11. Tourismus-Mobilitätstages in seiner Region: „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Experten und Entscheidungsträgern Impulse für diesen wichtigen Bereich zu setzen.“ Für die Region Zell am See-Kaprun ist dies ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Tourismusentwicklung.

Der Weg ist das Ziel

Die Ergebnisse des 11. Tourismus-Mobilitätstages machen deutlich, dass der Weg in die Zukunft des Tourismus untrennbar mit der nachhaltigen Mobilität verbunden ist. Zahlreiche Regionen und Unternehmen in Österreich haben bereits gezeigt, wie durchdachte Mobilitätslösungen nicht nur den Klimaschutz fördern, sondern auch die Qualität des Tourismus erhöhen können.

Um diesen Weg weiterzugehen, ist es jedoch notwendig, noch mehr Akteure einzubinden, die Öffentlichkeit weiter zu sensibilisieren und die bestehenden Modelle in ganz Europa zu verbreiten. Nur so kann eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft für den Tourismus gesichert werden.

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