Präsentation der neuen Züge (Foto: Daniel Willinger).
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Nahverkehr: 109 neue Cityjet-Doppelstockzüge für Wien, Niederösterreich und Burgenland

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In einem großen Mobilitätsprojekt haben die Länder Wien, Niederösterreich und Burgenland in Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und dem Verkehrsverbund Ostregion (VOR) die Anschaffung von 109 Cityjet-Doppelstockzügen der Firma Stadler bekanntgegeben.

Diese Investition soll ab Dezember 2025 den öffentlichen Nahverkehr in der Ostregion deutlich verbessern und insbesondere den Pendlerverkehr beschleunigen. Die neue Zuggeneration wird nicht nur kürzere Fahrzeiten und höhere Kapazitäten bieten, sondern auch durchdachte Komfortmerkmale für die Fahrgäste bereithalten. Dieses Projekt ist Teil eines umfassenden Mobilitätskonzeptes und stellt einen entscheidenden Schritt für den öffentlichen Verkehr in der Region dar.

Verdichteter Takt und erhöhte Kapazität

Eine der Hauptzielsetzungen der neuen Cityjet-Doppelstockzüge liegt in der Verbesserung der Kapazitäten auf den hoch frequentierten Pendlerstrecken der Ostregion. Durch eine flexible Zuggestaltung – 89 vierteilige und 20 sechsteilige Garnituren – lassen sich die Zuglängen je nach Bedarf anpassen, um Spitzenzeiten besser abzudecken. Die Cityjets bieten durch die Doppelstockbauweise mehr Sitzplätze und eine großzügige Innenraumgestaltung, wodurch die Fahrgäste eine komfortablere Reise erleben werden.

Diese erhöhte Kapazität wird durch den Einsatz eines modernen Zugsteuerungssystems (ETCS) ergänzt, das eine dichtere Taktung ermöglicht. Die Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr steigen seit Jahren kontinuierlich an, und der Ausbau des Nahverkehrs ist essentiell, um den Verkehrsfluss reibungslos zu gestalten und Pendlerfahrten effizienter zu machen.

Kürzere Fahrzeiten und moderne Ausstattung

Die neuen Züge erreichen eine maximale Geschwindigkeit von 160 km/h und werden die Fahrzeit somit deutlich verkürzen – eine Verbesserung im Vergleich zu den aktuellen Zügen, die nur bis zu 140 km/h erreichen. Diese Zeitersparnis wird für Pendler, die täglich zwischen dem Wiener Umland und der Hauptstadt pendeln, von großem Nutzen sein. Die Züge werden auf den Hauptverkehrsachsen in und um Wien sowie in Richtung Wiener Neustadt, Floridsdorf, und entlang der Nord- und Nordwestbahn verkehren, was die Verkehrsnetze besser verknüpfen soll.

Zusätzlich zur höheren Geschwindigkeit bieten die Züge auch eine Reihe an Annehmlichkeiten, die auf die Bedürfnisse moderner Reisender abgestimmt sind. Neben Klimaanlage und barrierefreien Einstiegsbereichen sind die Garnituren mit WLAN, verbesserter Mobilfunkverbindung und Steckdosen an den Sitzen ausgestattet. Ein modernes Fahrgastinformationssystem liefert den Reisenden in Echtzeit Informationen zu den kommenden Stationen und eventuellen Verzögerungen, wodurch die Reiseplanung erleichtert wird.

Zukunftsfähigkeit im Fokus

Die Investition in diese neue Zuggeneration ist Teil eines langfristigen Verkehrsdienstevertrages, der von 2024 bis 2033 in Kraft tritt und auf eine signifikante Leistungsausweitung im öffentlichen Nahverkehr der Region abzielt. Die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und ÖBB stellt sicher, daß dieser Ausbau schrittweise erfolgt und nachhaltige Mobilitätsziele unterstützt werden. Durch diese Modernisierungsmaßnahmen wird die Abhängigkeit vom Individualverkehr reduziert und die Umweltbilanz der Region verbessert. Zudem entspricht diese Strategie den Anforderungen der EU an nachhaltige Mobilität und moderne Infrastruktur, was den Ausbau der Verkehrsnetze und den Betrieb emissionsarmer Fahrzeuge einschließt.

Die neuen Cityjet-Doppelstockzüge ersetzen die alten Wiesel-Garnituren, die seit Jahren die Region bedienten. Dies stellt eine qualitative Aufwertung dar und passt die Region den steigenden Ansprüchen an die Mobilität im europäischen Vergleich an. Im Gegensatz zu den Wiesel-Zügen zeichnen sich die neuen Cityjets durch schnellere Abfertigungsmöglichkeiten aus, was die Aufenthaltszeiten an den Bahnhöfen verkürzt und einen schnellen Personenfluss ermöglicht.

Stimmen aus Politik und Wirtschaft

Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bundesländern und der ÖBB unterstreicht den Willen zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebots in der Region. „Mit den neuen Zügen leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau der Schnellbahn in Wien und schaffen mit den dichteren Zugfolgen und dem größeren Komfort spürbare Vorteile für unsere Fahrgäste,“ betonte der Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke in einer Stellungnahme.

Der niederösterreichische Verkehrslandesrat Udo Landbauer führte aus, daß die Modernisierung auch die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Nahverkehrs erhöhen werde. „Mehr Sitzplätze, mehr Sicherheit durch Videoüberwachung und kostenloses Internet bringen einen ordentlichen Qualitätsschub. Zuverlässigkeit, Sicherheit und Pünktlichkeit sind das oberste Gebot, damit Pendler und Schulkinder auch ans Ziel kommen und vor allem Planungssicherheit haben,“ so Landbauer.

Landesrat Heinrich Dorner aus dem Burgenland unterstrich die Bedeutung des Projekts für sein Bundesland, das in den letzten Jahren einen verstärkten Pendlerverkehr nach Wien zu verzeichnen hat. Die moderne Ausstattung und die bessere Anbindung seien „ein klarer Gewinn für unsere Pendlerinnen und Pendler.“

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