Die Flotte von Austrian Airlines altert langsam, aber sicher vor sich hin. Das Durchschnittsalter könnte durch die Einflottung fabrikneuer Airbus A320neo deutlich nach unten gedrückt werden. Aus Kreisen der österreichischen Fluggesellschaft ist zu hören, dass noch heuer die ersten beiden „Neos“ eingeflottet werden sollen.
Viele Flugzeuge der Austrian Airlines sind bereits in die Jahre gekommen. Das durchschnittliche Alter der A320ceo-Teilflotte beträgt beispielsweise 17 Jahre. Beim Maschinentyp Airbus A321-100 ist man einer der weltweit letzten Operators. Dementsprechend sind die drei Mittelstreckenjets mit 26,1 Jahren nicht mehr die Jüngsten. Die drei A321-200 bringen es immerhin auf 22,4 Jahre. Auf der Langstrecke beträgt das Durchschnittsalter 22,3 Jahre (Boeing 767-300ER) bzw. 21,1 Jahre (Boeing 777-200). Die jüngsten Mitglieder der AUA-Flotte sind die 17 Embraer 195, die im Schnitt 10,4 Jahre auf dem Buckel haben.
Dass Austrian Airlines sowohl auf der Lang- als auch auf der Mittelstrecke Handlungsbedarf hat, um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist allgemein bekannt. Schon fast in regelmäßigen Abständen gibt es Gerüchte über fabrikneue Zugänge. Mal betrifft es die Airbus-Flotte, mal die Boeing-Langstreckenmaschinen. Im Sommer 2021 hielt sich das Gerücht, dass heuer Dreamliner eingeflottet werden, vergleichsweise hartnäckig. Offiziell bestätigt wurde dies seitens der AUA ohnehin nie und mittlerweile ist es um das Thema wieder ruhig geworden.
„Wollen Konzernentscheidungen nicht vorgreifen“
Nun wollen einige Mitarbeiter von Austrian Airlines sicher wissen, dass um den 1. August 2022 und 1. September 2022 jeweils ein Airbus A320neo eingeflottet werden soll. Die Maschinen sollen aus einer bestehenden Lufthansa-Order stammen und konzernintern an die AUA verleast werden. Klingt durchaus nachvollziehbar, denn immerhin least man auch die Embraer-Regionaljets innerhalb der Firmengruppe.
Offiziell will sich Austrian Airlines zum jüngsten A320neo-Gerücht nicht äußern. Gleich zwei Sprecherinnen des Carriers antworteten auf eine entsprechende Anfrage von Aviation.Direct sinngemäß mit „kein Kommentar“. Im Wortlaut schrieb man: „Wir können und wollen Konzernentscheidungen nicht vorgreifen und bitten um Verständnis, dass wir zum gegeben Zeitpunkt gerne darüber informieren werden“. Daraus lässt sich zumindest ableiten, dass innerhalb der Lufthansa Group darüber gesprochen wurde oder wird.
Bemerkenswert ist die Geschwindigkeit, in der gleich zwei Medienreferentinnen von Austrian Airlines mit dem sinngemäß identen Text antworteten. Es dauerte gerademal 12 bzw. 13 Minuten. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie sind so schnelle Äußerungen der AUA-Unternehmenskommunikation nicht mehr üblich. In der Regel antwortet die Medienstelle nach ein paar Stunden taggleich, gelegentlich kann es auch länger dauern. Derartige Blitzantworten sind mittlerweile selten geworden. Dies liegt auch daran, dass sich weiterhin das gesamte Unternehmen in Kurzarbeit befindet und daher die Kapazität reduziert ist.