Nordica: LOT und Xfly gehen getrennte Wege

Bombardier CRJ-900 (Foto: Anna Zvereva).
Bombardier CRJ-900 (Foto: Anna Zvereva).

Nordica: LOT und Xfly gehen getrennte Wege

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Bereits seit einigen Monaten bahnt sich an, dass die Zusammenarbeit zwischen Xfly und der polnischen Fluggesellschaft LOT auf der Kippe steht. Die Regierung Estlands machte wiederholt klar, dass man den Minderheitsanteil zurückkaufen will. Nun bestätigte Xfly-Chef Erki Urva in einem lokalen TV-Interview, dass das polnische Star-Alliance-Mitglied aussteigen wird.

Die Nordic Aviation Group wurde als Nachfolger für Estonian Air gegründet. Unter der Marke Nordica bot man ab Tallinn diverse Flüge an. Mangels AOC kooperierte man zunächst mit Adria Airways. Nachdem die Nordica-Tochter Regional Jet (heute Xfly) eigene Zulassung erhalten hat, ging man eine Zusammenarbeit mit LOT ein. Die polnische Staatsairline beteiligte sich mit 49 Prozent an dem ACMI- und Charteranbieter.

Im Vorjahr wurde die Marke Nordica aufgegeben. Unter der kommerziellen Verantwortung von LOT wurden ausgewählte Routen ab Tallinn fortgeführt. Der Regierung ist das aber zu wenig und wenn man schon Staatshilfe zur Verfügung stellt, will man auch wieder die vollständige und alleinige Kontrolle über die Firmengruppe haben. Daher endet die Zusammenarbeit mit dem polnischen Carrier per Ende November 2020.

Der Staat schoss bereits über Nordica 30 Millionen Euro ein. Nun wird Estland wieder alleiniger Eigentümer der Nordic Aviation Group, der unter anderem Nordica, Xfly und Transpordi Varahaldus angehören. Das zuletzt genannte Unternehmen ist eine Leasinggesellschaft, die vier Bombardier CRJ-900, die von Xfly betrieben werden, besitzt. Der Lessor soll mit der Konzernschwester Nordica fusioniert werden.

Die Beendigung der Zusammenarbeit mit LOT bringt auch mit sich, dass deren Flugnummern künftig nicht mehr genutzt werden. Es ist allerdings nicht geplant, dass unter dem EE-Code von Xfly geflogen wird, denn Nordica erlangte zwischenzeitlich selbst AOC und Betriebsbewilligung. Damit ist das Unternehmen keine „virtuelle Airline“, sondern eine Fluggesellschaft. Noch wurde kein 2-Lettercode zugeteilt, allerdings sagte Xfly-Chef Urva, dass dieser künftig genutzt werden soll. Derzeit ist ein Flugzeug im Register auf Nordica angemeldet.

Innerhalb der Firmengruppe wird es zu einer Trennung zwischen dem Geschäftsbereich ACMI/Charter (Xfly) und Linienflüge (Nordica) kommen. Die Wetlease-Flüge für andere Fluggesellschaften sollen fortgesetzt werden, so es auch möglich ist, dass Xfly für Nordica fliegen könnte. Die Firmengruppe schrieb im Vorjahr einen Verlust in der Höhe von 3,8 Millionen Euro. Heuer sind es bereits 20 Millionen Euro, wobei diese mit Hilfe der Staatshilfe ausgeglichen werden sollen. Die Zustimmung der EU-Kommission steht noch aus.

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