Nordica: Ohne Käufer geht das Licht aus

Nordica: Ohne Käufer geht das Licht aus

Werbung

Die nächsten Tage und Wochen dürften für die Zukunft des Marabu-Partners Nordica entscheidend werden, denn das Unternehmen ist nicht nur finanziell massiv angeschlagen, sondern die Regierung von Estland schließt Finanzhilfen aus. Man will das Unternehmen nach Möglichkeit verkaufen. 

Sollte sich kein Käufer finden, so soll Nordica im Rahmen eines Insolvenzverfahrens abgewickelt werden. Der Carrier hat in diesem Jahr so hohe Verluste eingeflogen, dass die Finanzmittel nahezu aufgebraucht sind. Vor wenigen Wochen hat man noch dementiert, dass Insolvenzgefahr droht. Mittlerweile warnt auch das Management vor der prekären Finanzlage. Das staatliche Unternehmen kann aber auf keine finanzielle Hilfe der Regierung hoffen, denn diese will die Luftfahrtaktivitäten nicht weiter finanzieren. 

Nordica ist nach dem Zusammenbruch von Estonian Air als Nachfolger an den Start gebracht worden. Zunächst war man ein reiner virtueller Carrier. Der Flugbetrieb wurde am Anfang von Adria Airways durchgeführt und dann von der Konzernschwester Xfly, die damals Regional Jet genannt wurde. Zwischenzeitlich gab es auch eine Kooperation mit der polnischen Lot, die zeitweise auch Minderheitsgesellschafter war. Diese wurde bereits vor längerer Zeit aufgelöst. 

Eigentlich sollte Nordica als Linienfluggesellschaft positioniert werden. Deshalb erlangte das Unternehmen ein eigenes AOC. Die Wetlease- und ACMI-Aktivitäten sollten bei Schwestergesellschaft Xfly, die als profitabel gilt, verbleiben. Das Management ging aber einen anderen Weg und flottete den Maschinentyp Airbus A320 ein und beschloss eine Kooperaiton mit der Condor-Konzernschwester Marabu. Mit dieser war man offensichtlich massiv überfordert. Dies hatte erhebliche Verspätungen und Ausfälle bei Marabu zur Folge. Hierfür hatte man auch erhebliche Kosten zu tragen. Die Summe der Fehlentscheidungen führte also zur finanziell angespannten Lage, in der sich Nordica momentan befindet. 

Dazu kommt der Umstand, dass man sich wegen der schwachen Performance, die man bei Marabu abgeliefert hat, offenbar auch den Ruf ruiniert hat. Offiziellen Angaben nach hat man massive Schwierigkeiten neue ACMI- und Charteraufträge an Land zu ziehen. Die Auftragsbücher sind regelrecht leergefegt. Nun hofft Nordica darauf, dass sich ein Käufer findet. Erste Gespräche mit potentiellen Investoren sollen bereits geführt werden. 

Von der Regierung ist die Ansage ziemlich klar: Man will Nordica loswerden. Findet sich niemand, der den Carrier kauft, so folgen Insolvenz und Schließung. Somit drängt auch die Zeit, denn eine Art Überbrückungskredit wird es vom Staat nicht geben. Derzeit ist vorgesehen, dass die gesamte Nordic Aviation Group inklusive Xfly am Stück verkauft werden sollen. Allerdings ist man bei der Regierung auch für eine Zerschlagung offen. Jedenfalls will man die Luftfahrtaktivitäten unter staatlicher Führung beenden. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung