Boeing 787-9 (Foto: Steffen Lorenz).
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Norse Atlantic reduziert Streckennetz, setzt aber auf neue Langstreckenverbindung ab Athen

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Die Billigfluggesellschaft Norse Atlantic Airways sieht sich weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert und hat ihr Streckennetz abermals reduziert. Während der Fokus zunehmend auf Charterflüge und die Vermietung von Flugzeugen gelegt wird, plant die Airline für den Sommer dennoch eine neue Langstreckenverbindung zwischen Athen und Los Angeles.

Der vollständige Flugplan von Norse für Mai bis September umfaßt zwölf US-Routen, die sechs europäische Flughäfen (Athen, Berlin, London Gatwick, Oslo, Paris CDG und Rom Fiumicino) mit vier Zielen in den USA (Los Angeles, Miami, New York JFK und Orlando) verbinden. Insgesamt plant Norse zwischen Juni und September 1.124 Abflüge von Europa in die USA, mit bis zu elf täglichen Flügen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Flüge um vier Prozent gesunken, was die Schwierigkeiten der Fluggesellschaft widerspiegelt, insbesondere im schwächeren September (-9 Prozent). Norse konzentriert sich verstärkt auf die Hauptsommermonate, was zu höheren Auslastungen und Erträgen beitragen soll.

Im Vergleich zum Sommer 2024 hat die Fluggesellschaft die Verbindungen von Gatwick nach Las Vegas und Miami sowie von Oslo nach Los Angeles und Miami eingestellt. Die Strecke Gatwick-Miami wird im Oktober endgültig eingestellt. Diese Reduzierungen deuten auf eine strategische Neuausrichtung des Streckennetzes hin, möglicherweise um sich auf profitablere Routen zu konzentrieren.

Am 3. Juni wird Norse Atlantic die längste geplante Strecke ihrer Geschichte aufnehmen: die Verbindung von Athen nach Los Angeles. Die viermal wöchentlich angebotenen Flüge haben eine maximale Blockzeit von 13 Stunden und 30 Minuten und werden zwischen Juni und September durchgeführt. Daten zeigen, daß auf dieser Strecke im vergangenen Jahr 118.000 Passagiere in beiden Richtungen befördert wurden, wobei die Nachfrage stark auf die Sommermonate konzentriert war. Die Verbindung zielt auf die große griechischstämmige Bevölkerung im Großraum Los Angeles sowie auf den starken Tourismus Griechenlands ab. Los Angeles war das größte unbediente Langstreckenziel ab Athen.

Herausforderungen für Langstrecken-Billigflieger

Langstrecken-Billigfluggesellschaften haben es traditionell schwer, profitabel zu operieren. Die Geschichte der Luftfahrt ist gespickt mit gescheiterten Versuchen in diesem Segment. Oft wird angenommen, daß Flugzeiten von sieben bis acht Stunden die Obergrenze für ein erfolgreiches Billigflugmodell darstellen sollten. Mit bis zu 13,5 Stunden Flugzeit ist die neue Verbindung Athen-Los Angeles deutlich länger, was Auswirkungen auf Betriebskosten und den Komfort der Passagiere haben könnte. Allerdings gibt es auch Beispiele für Billigfluggesellschaften mit deutlich längeren Strecken.

Interessanterweise ist der durchschnittliche Flugpreis inklusive Treibstoffzuschlägen auf der neuen Strecke Athen-Los Angeles laut Buchungsdaten nur zwölf Prozent höher als auf der kürzeren Verbindung von Athen nach New York. Dies deutet darauf hin, daß Los Angeles ein weniger ertragreicher Markt sein könnte, was erklären würde, warum bisher keine andere Fluggesellschaft diese Verbindung trotz der vorhandenen Nachfrage aufgenommen hat. Es bleibt abzuwarten, ob sich die neue Langstreckenverbindung für Norse Atlantic als wirtschaftlich tragfähig erweist und ob sie im nächsten Jahr fortgesetzt wird.

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