Am Flughafen Nürnberg wackeln gleich zwei Anbindungen an Star-Alliance-Drehkreuze heftig. Sowohl Austrian Airlines als auch Swiss stellen ihre Flüge zum bayerischen Airport auf den Prüfstand. mit anderen Worten: Sowohl Wien als auch Zürich könnten eingestellt werden.
Den Verlust der Zubringerflüge nach München, die einst von Lufthansa angeboten wurden, konnten sowohl der Flughafen Nürnberg als auch die Passagiere leicht verkraften. Gibt es doch genügend Alternativen, insbesondere mit dem eigenen Auto, um zum Franz-Josef-Strauß-Airport zu kommen. Lufthansa selbst hat einen so genannten Express-Bus, der nur dann buchbar ist, wenn man mit dem Kranich und/oder einem Star-Alliance-Partner fliegt, auf die Beine gestellt. Dem Vernehmen nach wird dieser nach anfänglicher Zurückhaltung durch die Passagiere doch ganz gut angenommen.
Nach Zürich und Wien sind es aber ein paar Kilometer mehr, so dass ein Ersatz durch einen Reisebus definitiv kein Thema ist. Beide Routen, die auch als Hub-Anbindung an das jeweilige Drehkreuz fungieren, stehen aber auf dem Prüfstand. Sowohl Swiss als auch Austrian Airlines könnten diese Flüge bereits zum Winterflugplan 2023/24 einstellen.
Die Wien-Strecke hat eine langjährige Vorgeschichte, die vereinfacht ausgedrückt als Hin- und Her zu beschreiben ist. Austrian Airlines hatte diese an Eurowings abgegeben und die eingesetzten Maschinen erwiesen sich als zu groß. Es ging zurück an die AUA und bedingt durch die Ausflottung der de Havilland Dash 8-400 ist man so ziemlich am gleichen Punkt angelangt. Einst hatte auch Air Berlin diese Route im Portfolio, wobei in den letzten Jahren hauptsächlich Turboproflugzeuge der Luftfahrtgesellschaft Walter zum Einsatz gekommen sind. Swiss hat nach der Corona-Pandemie die Nürnberg-Strecke vergleichsweise spät reaktiviert.
Der schweizerische Carrier teilte Aviation.Direct auf Anfrage zur Zukunft der Verbindung Nürnberg-Zürich wie folgt mit: „Wir prüfen derzeit die weitere Bedienung von Nürnberg, noch ist dazu kein finaler Entscheid gefallen“. Fast die gleichen Worte sind aus der AUA-Zentrale zu hören: „Aktuell prüfen wir die weitere Bedienung von Nürnberg, noch ist kein finaler Entscheid gefallen“.
Die Entscheidungen dürften aber in den nächsten Tagen fallen, denn der Winterflugplan 2023/24 beginnt bereits Ende Oktober 2023. Wohlwissend, dass bei Absagen, die weniger als 14 Tage vor dem planmäßigen Abflug erfolgen Entschädigungen nach Fluggastrechteverordnung fällig werden können, ist davon auszugehen, dass im Raum stehende Einstellungen möglichst außerhalb dieser Frist verkündet werden.
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