Die von der österreichischen Bundesregierung angekündigte Erhöhung der Ticketsteuer soll am 31. August 2020 wirksam werden. Diese soll dann einheitlich 12 Euro betragen, was auf der Kurzstrecke fast eine Verdreifachung bedeutet. Auf der Long Haul hingegen wird es etwas günstiger.
Von der Vereinheitlichung ausgenommen sind Ultra-Kurzstreckenflüge bis zu einer Distanz von 350 Kilometern. Diese sollen mit 30 Euro pro Ticket überproportional stark besteuert werden. Im Nationalrat wurden eventuelle Ausnahmen für Umsteigepassagiere nicht diskutiert. Die Opposition zeigte sich zu den Regierungsplänen, die als Konjukturpaket vorgestellt wurden, weitgehend schweigsam. Lediglich die FPÖ und der ehemalige Staatssekretär Hubert Fuchs (FPÖ) sprachen sich in Wortmeldungen klar und deutlich gegen die Erhöhung der Ticketsteuer aus und forderten auch die vollständige Abschaffung dieser. Fuchs hält die Abgabe für grundsätzlich falsch und befürchtet, dass diese insbesondere Austrian Airlines massiv schaden könnte.
Bei der Regierungspartei Die Grünen sieht man das gänzlich anders: „Mit der Verdreifachung der Ticketabgabe ist ein wesentlicher Meilenstein gesetzt. Der Luftverkehr hat seine Klimaverantwortung wahrzunehmen. Das Ziel muss die Verbesserung der Klimabilanz sein. Mit der Erhöhung auf 30 Euro für Kurzstreckenflüge innerhalb von 350 km Radius setzt Österreich europaweite Maßstäbe und bringt den Stein ins Rollen gegen Preisdumping im Flugverkehr. Darüber hinaus bringt die Erhöhung der Ticketabgabe mehr Kostenwahrheit, die dringend geboten ist”, so deren Verkehrssprecher Hermann Weratschnig.
Der Politiker fordert auch, dass Kerosin europaweit besteuert wird: „Wenn es nach uns geht, könnten wir morgen europaweit die Kerosinsteuer umsetzen, damit endlich faire Bedingungen im Preiswettbewerb zwischen Bahn- und Luftverkehr herrschen“.