Die österreichische Luftfahrtbranche verzeichnete im Jahr 2024 einen signifikanten Anstieg der Passagierzahlen. Laut der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Verkehrsflughäfen (AÖV) wurden an den sechs Verkehrsflughäfen des Landes insgesamt 35,5 Millionen Passagiere abgefertigt, was einem Plus von 7% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung der Regionalflughäfen für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung ihrer jeweiligen Regionen. Vor diesem Hintergrund begrüßt die AÖV das im Regierungsprogramm verankerte Bekenntnis der neuen Bundesregierung zu den Bundesländerflughäfen.
Die detaillierte Analyse der Passagierzahlen zeigt, dass der Flughafen Wien mit 31.719.836 Passagieren einen Zuwachs von 7,4% gegenüber 2023 verzeichnete. Der Flughafen Salzburg legte um 10,7% auf 1.787.169 Flugreisende zu, während der Flughafen Graz einen Anstieg von 11,8% auf 819.273 Passagiere meldete. Demgegenüber standen Rückgänge an den Flughäfen Innsbruck (-4,9% auf 862.202 Passagiere), Linz (-22,4% auf 180.694 Passagiere) und Klagenfurt (-10,2% auf 137.844 Passagiere). Die Gesamtzahl der Flugbewegungen im Linien- und Gelegenheitsverkehr stieg um 4,8% auf 271.479 Starts und Landungen, blieb jedoch um 15,1% unter dem Niveau von 2019. Die durchschnittliche Auslastung der Flugzeuge erhöhte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 79,7%.
Ein bemerkenswertes Wachstum wurde auch im Frachtaufkommen verzeichnet, das gegenüber dem Vorjahr um 17,7% auf 374.607 Tonnen zunahm. Diese Zahlen verdeutlichen die Rolle der österreichischen Flughäfen als internationale Drehscheiben für Wirtschaft und Tourismus.
Mag. Julian Jäger, Präsident der AÖV und Vorstand der Flughafen Wien AG, betonte die wirtschaftliche Bedeutung der Luftfahrtbranche: „Die österreichische Luftfahrt ist zurzeit eine der wenigen Branchen, die noch echtes Wirtschaftswachstum generieren. Sie erwirtschaftete mit 8,2 Milliarden Euro etwa 1,75% des BIP und sicherte damit über 83.000 Arbeitsplätze – direkt oder indirekt.“
Trotz der positiven Entwicklung gibt es Herausforderungen. Die temporäre Aussetzung von Drehkreuzverbindungen, beispielsweise zwischen Innsbruck und Frankfurt sowie Linz und Frankfurt, verhinderte bessere Ergebnisse an diesen Standorten. Mag. Norbert Draskovits, Vizepräsident der AÖV und Geschäftsführer des Linz Airport, unterstrich die Bedeutung dieser Verbindungen für die Regionalflughäfen.
Die AÖV sieht in der Unterstützung der Bundesregierung eine Chance, die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Flughäfen zu stärken. Wachstumsfördernde Rahmenbedingungen, wie die Abschaffung der nationalen Ticketabgabe, könnten dazu beitragen, die Attraktivität der Standorte zu erhöhen. Ein Beispiel hierfür ist Schweden, das durch die Abschaffung der Ticketabgabe positive Impulse für die Luftfahrtbranche setzte.
Die Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Verkehrsflughäfen (AÖV), gegründet 1956, vertritt die Interessen der Bundesländerflughäfen in Österreich. Mitglieder sind die Flughäfen Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg und Wien. Ziel der AÖV ist die Förderung der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit, der regelmäßige Austausch zu betrieblichen Abläufen und die Vertretung gemeinsamer Anliegen bei nationalen und internationalen Entscheidungen im Luftfahrtbereich.
Die positive Entwicklung der Passagierzahlen und die Unterstützung durch die Bundesregierung könnten langfristig dazu beitragen, die Position der österreichischen Flughäfen im internationalen Wettbewerb zu stärken. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich globale Herausforderungen und regionale Gegebenheiten auf die zukünftige Entwicklung der Luftfahrtbranche in Österreich auswirken werden.
Die AÖV betont die Notwendigkeit, die österreichische Luftfahrtindustrie zu stärken und wachstumsfördernde Rahmenbedingungen zu schaffen, um weiterhin am weltweiten Aufschwung teilhaben zu können.
Insgesamt zeigt sich, dass die österreichische Luftfahrtbranche trotz einiger Herausforderungen auf einem positiven Kurs ist. Die Unterstützung durch die Bundesregierung und die Umsetzung wachstumsfördernder Maßnahmen könnten dazu beitragen, die Flughäfen als wichtige Wirtschaftsfaktoren und internationale Gateways weiter zu stärken.
Die kommenden Jahre werden zeigen, wie effektiv die geplanten Maßnahmen umgesetzt werden und welchen Einfluss sie auf die Entwicklung der österreichischen Luftfahrtbranche haben werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierung, Flughafenbetreibern und anderen Stakeholdern wird entscheidend sein, um die positiven Trends fortzusetzen und den Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.
Die AÖV bleibt optimistisch und sieht in den aktuellen Entwicklungen eine Bestätigung der Bedeutung der österreichischen Flughäfen für Wirtschaft und Tourismus. Mit der Unterstützung der Bundesregierung und der Umsetzung geeigneter Maßnahmen könnten die Flughäfen ihre Rolle als internationale Drehscheiben weiter ausbauen und zur Stärkung der österreichischen Wirtschaft beitragen.
Die nächsten Schritte werden zeigen, wie die Branche auf die Herausforderungen reagiert und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Flughäfen im internationalen Vergleich zu sichern und auszubauen.