Die österreichische Bundesregierung spricht erstmals eine Reisewarnung im Inland aus: Das Bundeskanzleramt teilte am Montag mit, dass vor Reisen in das Bundesland Tirol gewarnt wird. Hintergrund ist, dass man die Ausbreitung der südafrikanischen Mutation des Coronavirus vermeiden will.
„Die neuen Virus-Mutationen stellen uns vor große Herausforderungen, daher braucht es nun weitreichende Maßnahmen. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Gesundheitsschutz der Bevölkerung sicherzustellen und die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Dazu müssen wir jetzt alle beitragen. Wir überprüfen die Lage laufend – Zusatzmaßnahmen sind jederzeit möglich“, erklärt Gesundheitsminister Rudolf Anschober.
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie ist es eine Premiere, dass eine Reisewarnung, die eigentlich nur für das Ausland ausgesprochen wird, nun auch für ein einzelnes Bundesland ausgesprochen wird. Im Wortlaut teilte das Bundeskanzleramt mit:
„1. Die Bundesregierung warnt vor nicht notwendigen Reisen nach Tirol und ersucht, nicht notwendige Reisen nach Tirol zu unterlassen.
2. Die Bundesregierung fordert alle, die sich in den letzten zwei Wochen in Tirol aufgehalten haben dazu auf, sich testen zu lassen.
3. An alle, die aus Tirol in ein anderes Bundesland reisen gilt die dringende Aufforderung, unmittelbar vor der Reise einen Covid-19-Test zu machen“.
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz sagte dazu: „Daher ist alles zu tun, um zu verhindern, dass sich diese Mutationen immer weiter ausbreiten. Neben den Maßnahmen, die in Tirol zum Schutz der Tirolerinnen und Tiroler gesetzt wurden, warnt die Bundesregierung vor Reisen nach Tirol, um eine Ausbreitung der Südafrika-Variante zu unterbinden und fordert von allen Bürgerinnen und Bürgern, Reisen nach Tirol auf das unbedingt erforderliche Ausmaß zu verringern“.