Österreich: Stark steigende Kosten bringen Erholung der Touristik in Gefahr

Bargeld (Foto: Pixabay).
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Österreich: Stark steigende Kosten bringen Erholung der Touristik in Gefahr

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Die Touristiker der Wirtschaftskammer Österreich warnen, dass der Krieg in der Ukraine die erhoffte Erholung des österreichischen Tourismus in Gefahr bringen könnte. Stark steigende Kosten, insbesondere in den Bereichen Energie und Kraftstoffe, führen dazu, dass die Preise für die Gäste steigen und möglicherweise mit Stornierungen zu rechnen ist.

„Nach zwei Jahren Pandemie sehnen sich Menschen nach Urlaub. Deshalb hat sich die Buchungslage in den Tourismus- und Freizeitbranchen zuletzt positiv entwickelt und auch mit Blick auf den Sommer standen die Vorzeichen durchaus gut. Leider droht uns der Ukainekrieg in Hinblick auf die erhofften ‚Nachholeffekte‘ einen Strich durch die Rechnung zu machen: Unsere Betriebe sind mit stetig steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen konfrontiert, die sie teilweise auch an ihre Gäste weitergeben werden müssen. Dieser drohenden Teuerungswelle muss die Politik rasch gegensteuern“, sagt Robert Seeber, Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Besonders stark sind Tourismusbetriebe, die viel Energie benötigen, betroffen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Schwimmbäder und Großküchen mit eigenen Kühlräumen. Die Wirtschaftskammer fordert nun, dass die Regierung gezielte Entlastungsmaßnahmen und/oder einen Energiezuschuss gewähren soll. Auch hält man die temporäre Absenkung der Mineralölsteuer für eine kurzfristig zielführende Maßnahme. Diese schloss Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) nach anfänglicher Zustimmung explizit aus. Innerhalb der Regierung soll sich die Grünen gegen Steuersenkungen auf Mineralölprodukte stemmen.

Hotels und Gastronomie rechnen mit steigenden Preisen für die Gäste

Auch die Hoteliers sind nach Ansicht der Wirtschaftskammer von stark steigenden Kosten betroffen. Diese können nicht mehr vollständig selbst getragen werden, so dass mit gestiegenen Übernachtungskosten zu rechnen ist. Dies könnte sich nachteilig auf die Buchungszahlen auswirken, denn viele potentielle Gäste müssen mittlerweile jeden Cent zweimal umdrehen. Selbst die solide Buchungslage für Ostern könne die enormen Belastungen nicht wettmachen, so die WKO.

Dazu Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie: „Nach der enormen Durststrecke während der Corona-Pandemie sind unsere Betriebe nun mit der nächsten großen Hürde konfrontiert. Gerade die Hotellerie ist von der massiven Teuerungswelle, die in Form von sich vervielfachenden Energie- und Lebensmittelkosten auf uns zurollt, schwer betroffen. Was das in Zeiten der corona-bedingten Neuverschuldung, der nach wie vor angespannten Lage am internationalen Reisemarkt und dem nur langsam anspringenden Kongress- Seminar- und Städtetourismus bedeutet, ist wohl jedem klar. Es braucht deshalb dringend Entlastungsmaßnahmen für Betriebe – wie Steuergutschriften, aber auch eine spürbare Lohnnebenkostensenkung“.

In die selbe Kerbe schlägt Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie: „Viele unserer Betriebe spüren bereits jetzt die steigenden Lebensmittelpreise und die Lieferengpässe bei bestimmten Lebensmitteln. Auch die inflationsbedingten Einbußen bei den verfügbaren Einkommen werden sich auf das Geschäft in der Gastronomie auswirken. Wir wissen, dass als erstes bei Restaurantbesuchen gespart wird, sobald das Geld knapp wird. Klarerweise können Wirtinnen und Wirte nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Lösungen, um dieser Teuerungsspirale entgegenzuwirken, sind daher das Gebot der Stunde!“

WKÖ-Reisebüros enttäuscht über Beibehaltung von 3-G bei Einreise

„Seit Beginn des Krieges in der Ukraine ist ein deutlicher Dämpfer bei den Buchungsanfragen erkennbar. Ursache dafür ist insbesondere die große Verunsicherung unter Reisenden“, berichtet Gregor Kadanka, Obmann des Fachverbandes der Reisebüros. „Besonders hart betroffen sind Spezialreiseveranstalter oder ‚Incomer‘, die den russischen oder ukrainischen Markt bearbeiten. Aber auch mit dem asiatischen Markt gibt es aufgrund der verlängerten Flugzeiten große Schwierigkeiten. Eine Umorientierung auf andere Märkte benötigt Zeit. Daher brauchen diese besonders betroffenen Betriebe zur Überbrückung zielgerichtete Hilfen in Form von Zuschüssen.“ Enttäuscht zeigt sich Kadanka über die Beibehaltung der 3G-Regelung bei der Einreise nach Österreich: „Gerade jetzt wäre ein Ende von 3G, wie es in immer mehr europäischen Ländern bereits umgesetzt wird, ein wichtiges Signal für den heimischen Tourismus gewesen.“

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