Österreich: Tanner will Verteidigungsbudget auf ein Prozent des BIP anheben

Saab 105OE (Foto: Bundesheer/Wolfgang GREBIEN).
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Österreich: Tanner will Verteidigungsbudget auf ein Prozent des BIP anheben

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Österreichs Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) will das Budget, das für die Landesverteidigung ausgegeben wird, auf rund ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts anheben. Abgeordnete aller Fraktionen pflichteten der Notwendigkeit einer Erhöhung des Verteidigungsbudgets bei.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine bedeute eine Zäsur in der europäischen Geschichte, erklärte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner eingangs in der Debatte zur EU-Jahresvorschau. Es zeige sich nun, wie wichtig eine gut aufgestellte Landesverteidigung gerade für einen neutralen Staat sei. Die Politik müsse nun alles daran setzen, dass das Bundesheer gestärkt werde. Die Landesverteidigung habe über die Jahre nicht den budgetären Stellenwert erhalten, den es verdienen sollte. Nun gelte es, die militärische Kernkompetenzen auszubauen und zu stärken. Das Verteidigungsbudget soll daher auf ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes angehoben werden, bekräftigte Tanner ihr Ziel.

Im Zuge der Ukraine-Krise seien viele Neubeurteilungen notwendig geworden. So sei nicht nur das Budget, sondern Aspekte wie die Übungstätigkeit der Miliz unter einem anderen Licht zu betrachten. Der Ukraine-Krieg finde nach wie vor auch im Cyberraum statt. Auswirkungen auf Österreich könnten nicht ausgeschlossen werden, würden aber laufend beobachtet. Die Kapazitäten im Bereich der Cyber-Defense sollen daher wesentlich ausgebaut werden, um die Souveränität Österreichs auch in diesem Bereich zu sichern, erklärte Tanner.

Das Bundesheer sei neben der Landesverteidigung auch die strategische Reserve des Landes, hob die Verteidigungsministerin die Assistenzeinsätze im Bereich der Unterstützung der Gesundheitsbehörden, an den Außengrenzen oder bei Naturkatastrophen hervor. So unterstütze das Bundesheer aktuell auch bei der Versorgung ukrainischer Flüchtlinge.

Nach dem Angriff Russlands gegen die Ukraine sei eine Neubeurteilung der Verteidigungspolitik Österreichs notwendig, stimmte Friedrich Ofenauer (ÖVP) der Verteidigungsministerin zu. Das Verteidigungsbudget müsse auf die neuen Anforderungen ausgerichtet werden.

Der Krieg werde das Gesicht Europas nachhaltig verändern, erklärte Robert Laimer (SPÖ). Angesichts der veränderten Situation müsse die Sicherheitsstrategie Europas und Österreichs endlich adaptiert werden, forderte der Abgeordnete.

Das Bundesheer wurde über Jahre kaputt gespart, meinte Axel Kassegger (FPÖ). Die Kompetenz der militärischen Landesverteidigung sei derart eingespart worden, dass diese nicht mehr möglich sei. Die aktuelle Situation sei nicht über Nacht gekommen, spätestens 2014 hätte man reagieren müssen, kritisierte der Abgeordnete die Darstellung der Regierung.

Das Sicherheitsbild habe sich verändert, meinte auch David Stögmüller (Grüne). Nun brauche es eine klare Prioritätensetzung für Investitionen in eine umfassende Landesverteidigung. Dabei gebe es nicht nur im militärischen, sondern auch im wirtschaftlichen und sozialen Bereich Herausforderungen.

Österreich sei in einer “extrem heiklen Situation”, erklärte Douglas Hoyos-Trauttmansdorff (NEOS). Aktuell könne das Bundesheer nicht das leisten, was es im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung leisten soll. Es brauche eine europäische Perspektive für die Landesverteidigung, forderte der Abgeordnete Schritte in diese Richtung.

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